Stil (Spielzeit): Alternative / Metal / Prog (45:37)
Label/Vertrieb (VÖ): Rising / Cargo (27.5.2011)
Bewertung: 6/10
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81DB sind Männer der Tat. Wenn sie eine Idee haben, machen sie einfach. So entstand mit „Impressions“ ein ziemlich schwer zu packender Brocken, der zwischen den Genres hin- und hergleitet und immer wieder Erinnerungen an alte Bekannte weckt.
Zur generellen Einordnung: 81 DB klingen immer extrem fett – das liegt nicht nur an der klasse Produktion, sondern auch und vor allem an den breitbeinigen Midtempo-Riffs, die ziemlich nach 90er-Jahre Alternative/Crossover/Metal klingen. Dazu kommt ein röhriger, melodiöser Sänger mit Hetfield-Poster überm Bett und der Drang, die Stücke mit allerlei proggigen Ideen zu pimpen.
Technisch gesehen sind die Italiener über jeden Zweifel erhaben, daher ist es auch verständlich, dass ihnen das Selbstbewusstsein aus jeder Note quillt. Allerdings sind nicht alle Rhythmus- und Tempowechsel, ist nicht jeder Stilbruch zielführend. Hinzu kommt, dass viele Passagen nach anderen Bands und daher nicht sehr eigen klingen.
Schon der erste Song nach dem Intro, „The Last Laugh“, vereint all das: Er beginnt mit einem einfachen, harten Riff, verfällt dann in einen Gesangspart, auf dem ganz groß „Load/Reload“ draufsteht. Kurze Atempause mit verhaltenen Gitarren, dann ein Limp Bizkit-artiges Dicke-Eier-Brüllstück: „Laugh, Motherfucker“. Erst mit der folgenden, schönen Gesangsmelodie und dem Sitar-Einschub können 81DB wirklich eigene Akzente setzen. Beim nächsten Lied geht es gleich fremdbestimmt weiter: Erst System Of A Down, dann Korn, dann 90er-Metallica.
So geht es den meisten Stücken auf „Impressions“: Sie sind gut, können aber keine durchgängig eigenen Akzente setzen. Ein toller Refrain wie in „Wasting my Time“ oder das komplett und geil ins Ohr fließende „Luna“ kommen nicht an gegen das Gefühl, dass einen meist beim Hören beschleicht: dass man besser gleich zu den Originalen greifen kann. Das ist schade, weil man hört, welches kreative Potenzial in 81DB steckt. Vielleicht sind sie bei ihrem dritten Album mutig genug, sich darauf zu verlassen.
Helge
Stile: Doom Metal, Black Metal, Post Rock, Stoner, Prog
Bands: My Dying Bride, Opeth, Nachtmystium, Saint Vitus, Genesis