A Subtle Understatement - Vestige

Link: http://www.myspace.com/asubtleunderstatement

Zuerst die Fakten: A SUBTLE UNDERSTATEMENT gründeten sich Ende 2008, gingen im April des darauf folgenden Jahres ins Studio, um ein Demo aufzunehmen, und wollen nun mit ihrer ersten offiziellen EP "Vestige" laut Presseinfo Fans ähnlich gelagerter Bands wie THE BLACK DAHLIA MURDER oder THE FACELESS begeistern. Fraglich, ob das klappt, denn warum sollte man zu einem durchschnittlichen Abklatsch greifen, wenn es die Originale weit besser können?

Dabei machen A SUBTLE UNDERSTATEMENT mit ihrer Mischung aus melodischem Death Metal und Metalcore einiges richtig: Die Rhythmusabteilung arbeitet gut, durch Breaks, Tempowechsel, Blastbeat-Attacken und Midtempo-Parts wird für Abwechslung gesorgt, dazu kommt die gute Gitarrenarbeit, die das ein oder andere gelungene Riff und Lead der alten Göteborg-Schule hervor bringt, sowie eine klare Produktion mit ordentlich Dampf. Technisch ist die Leistung des Quintetts auf ihrer ersten EP also wirklich beachtlich, was allerdings nicht auf die Vocals von Fronter Jeremie zutrifft: Der Kerl grunzt so eintönig und uninspiriert, dass es einem verdammt schnell auf die Eier geht. Wenn er richtig aus sich heraus geht wie am Ende des Openers "Cronos", klingt das schon deutlich ansprechender. Leider grunzt Jeremie aber lieber in ein und derselben Tonlage, als für ein wenig Abwechslung im Vocal-Bereich zu sorgen. Selbst manch konkurrierende Metalcore-Frontmannen klingen im Vergleich hierzu wie Pavarotti. Ein weiteres Problem ist das Songwriting: Kein einziger Song hat Aha-Momente oder Passagen, an die man sich sofort erinnern könnte. Wenn die CD nach knapp 27 Minuten durchgerauscht ist, kratzt man sich am Kopf und fragt sich schulterzuckend: "Hm, das war's jetzt? Und nun?"

Das ist verdammt schade, denn mit einer variableren Gesangsleistung und vor allem griffigeren Melodien hätte aus "Vestige" eine richtig hörenswerte EP werden können. So ist die erste A SUBTLE UNDERSTATEMENT-Veröffentlichung aber ein deutlicher Beweis dafür, dass die Jungs noch einiges dafür tun müssen, wenn sie wirklich mal bei den ganz Großen mitmischen wollen.