Stil (Spielzeit): Metalcore (36:35)
Label/Vertrieb (VÖ): Acuity -Digital (30.09.11)
Bewertung: nur 6 / 10
Link: MySpace
SEE YOU NEXT TUESDAY heißen jetzt ARE THOSE YOUR FRIENDS und spielen nun lupenreinen Metalcore, wie er vor sechs/sieben Jahren absolut angesagt war – und das ist nicht abwertend gemeint. Und wenn es nicht bestimmte Kritikpunkte gäbe, würde ich dieses Album vermutlich abfeiern.
Denn der Sound des Quartetts ist ziemlich klasse, erinnert an die poppigere Seite von UNDEROATH, ATREYU, IT DIES TODAY und der Bands, die bei der Metalcore-Welle ab 2003 beinahe in den Mainstream gespült wurden. Es gibt nur einen Haken: die Refrains (clean gesungen) klingen beinahe wirklich alle exakt gleich. Alle gut gemacht, aber alle gleich. Es fällt also ziemlich schwer, in der klassischen Songstruktur von gerifften Strophen mit Geschrei gegen akkordlastige Refrains mit Klargesang Unterschiede zu finden, bzw. die einzelnen Songs auseinander zu halten. Die Refrains erinnern mich da vor allem an die neueren Sachen von AS I LAY DYING – und das eben jedes Mal.
Wäre dieser Punkt anders, würde mir „Lambs Turn Into Lions" eigentlich ziemlich gefallen, denn hier werden alle Punkte aufgegriffen, die den Metalcore und den metallischen Screamo vor einigen Jahren so gut machten. Die Songs klingen frisch, gut produziert, sie gehen nach vorne und haben bestechende Hooks. Die Musik der Niedersachsen ist treibend, sehr rhythmisch aber versinkt nicht im Midtempo. Die Moshparts sind nicht reiner Selbstzweck, sondern werden organisch in die Songs mit eingebunden, und die Songs sind an und für sich sehr gut im Fluss. So ist das Album auch in einem Stück gut zu hören. Man kann sich auch direkt vorstellen, dass die Band live zu diesen Stücken gut abgeht.
Leider, leider kommt dann aber nach einer kurzen Zeit immer zwangsläufig wieder der Refrain, der exakt wie eine Fortsetzung des vorherigen Stückes (und so weiter) klingt. Das nimmt leider den Spaß aus diesem „Debüt" – da hilft dann auch die Mitarbeit von Andrew Neufeld (COMEBACK KID) in einem Song nicht mehr. „Lambs Turn Into Lions" ist ein sehr gut gemeintes Album, welches eigentlich überzeugen könnte, sich aber leider selber in eine Endlosschleife geschossen hat. Schade, da wäre definitiv mehr gegangen, vor allem wenn man sich den Titeltrack anhört, der zeigt, welches Potential die Band eigentlich hat, um ihren eigenen Sound mal aufzubrechen...