Profane Omen – Destroy!

profane omen-destroy

Stil (Spielzeit): Modern Groove Metal (39:08)
Label/Vertrieb (VÖ): Spinefarm/Soulfood (30.09.11)
Bewertung: 5,5/10

http://www.profaneomen.net

Die finnischen PROFANE OMEN werden als gut behütetes Geheimnis beschrieben, so dass es kein Wunder ist, dass sie mir noch nicht unter die Ohren gekommen sind. Viele Jahre sind sie so geheim, dass erst nach mehr als einer Handvoll Demos ein Label aufmerksam wird und sie dieses Jahr ihr nunmehr drittes Scheibchen in die Welt hinaus entlassen dürfen.

Da die Stil-Beschreibung ziemlich allgemein und laut Info mit mehreren hörbaren Einflüssen gespickt ist, kann man gespannt sein, was wirklich auf einen zukommt.
Es kommt schnell, und es rockt. Insofern wird zunächst nicht zuviel versprochen. Ein kurzer Bastard aus Melodic Death, klassischen Rock-Merkmalen und leichtem Indie-Einschlag bestätigt die Theorie und macht auch beim wiederholten Einlegen der Platte noch Spaß. Einzig ein kurzer Einsatz von leisen, cleanen Vocals kommt doch sehr dünn daher.
Die Mixtur, welche die Nordmannen hier feilbieten, ist nicht ganz einfach in Vokabular zu fassen und doch schlängelt sie sich verhältnismäßig leicht in den Gehörgang. Und das liegt leider nicht nur an einer innovativen Zusammensetzung, sondern eher im Gegenteil, dass einem vieles irgendwie bekannt vorkommt.
„Predator" wartet mit modernen Thrash-Riffs auf, bringt aggressives Brüllen mit sich und versohlt einem kurzfristig das Hinterteil. Man könnte meinen, dass im Hintergrund sogar mit einem Banjo geklampft wird. Des Weiteren wird auch mal fünf Minuten in Slow-Motion gegroovt, dann legt der Dampfmacher wieder ein paar Kohlen mehr drauf.
Das balladeske „Acedia" plätschert gemütlich durch die Landschaft, wird ab der Mitte rockiger und will sich doch nicht so richtig um die Aorta schlingen.

Ein bisschen erinnert mich die Chose an DESTRAGE. Die Italiener vermischten in ursprünglich modern harten Thrash diverse Elemente von Indiemusik und poppigeren Stilen. Ähnlich ergeht es meines Erachtens PROFANE OMEN, auch wenn die Finnen schon immer ihre jetzige Richtung angestrebt haben. Mal davon abgesehen, dass DESTRAGE ein bisschen mehr Wumms im Sound haben, präsentieren die Nordlichter einen modernen Eintopf, der auch Traditionelles enthält, aber sich nirgends so richtig festbeißen will – auch nicht im Ohrläppchen.
Manuel

"Größtenteils harmlos."

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