Forgotten Tears – Words To End

Forgotten Tears Words To End

Stil (Spielzeit): Melodic Death Metal/Metalcore (42:25)
Label/Vertrieb (VÖ): To React Rec. (16.04.11)
Bewertung: 5,5/10

http://www.myspace.com/forgottentearsband

Nein, ich grabe jetzt keine Klischees aus und stelle einen Zusammenhang her zwischen einem leicht kitschigen Bandnamen und dem Herkunftsland der Truppe. Italien ist ein schönes Land, das durchaus in verschiedenen Metalbereichen etwas zu bieten hat – auch wenn Nordeuropa da natürlich unschlagbar ist. Jedenfalls wollen die Südländer – wobei Mailand eher nördlich liegt – uns ihre harte Seite zeigen. Nach einem Demo-Scheibchen ist also dieses Debüt in beachtlicher Tonqualität herausgekommen.

Man, klingt das wütend. Der Opener und Titeltrack zugleich wartet zwischen heftigen Riffs und deftigem Shouting sogar mit einem kleinen Schweinequieken auf. Ohne nennenswerten Chorus, außer einem dicken Groove zum mitschunkeln und schwerem Geschütz knattert der Song vorbei. „Inner Memories" offenbart dann kleine Doppel-Leads, die stark in Richtung Metalcore weisen, wobei der Klargesang erst später auf dem Album einsetzt.
Nicht ganz so angepisst wie Speed von SOILWORK prustet Faust Quaggia doch ganz ansehnlich ins Mikro, während die Jungs drum herum immer ein modernes Brett liefern, das einem die Haare verwirbeln soll. Ab und zu und doch verhältnismäßig selten bricht das Tempo brutal zusammen, so dass eher flott die Äxte und Trommelklöppel geschwungen werden.
Ungefähr in der Mitte kommt ein obligatorisches Intermezzo namens „Reflection", das aber nicht weiter ins Gewicht fällt. „My Fault" gefällt mit melodischem Riffing, was fast schwedisch sein könnte, bis einer der schwerwiegenderen Breakdowns eingeschleust wird und alles niederwalzt. Nachdem in den ersten Songs alles relativ unspektakulär an den Ohren vorbeiflattert, bringt „Still Nothing Inside" später auf der Platte wieder einen Chorus mit sich, der durchaus seinen Weg in den Gehörgang finden könnte.

Auch der folgende Track weckt die Geister wieder ein bisschen auf, indem elektronische Elemente das Ganze etwas mehr aufpeppen und ein hübsch gejodelter Refrain den Männergesangverein hinter dem Ofen hervorlockt. Gegen Ende der Scheibe wird wieder weniger aufgeregt gerockt, wobei das keineswegs das technische Können in Frage stellen soll, das auf jeden Fall sehr gut ist.
Als Referenz geben die Italiener zwar UNEARTH, KILLSWITCH ENGAGE und ähnliches an, jedoch in dieser Liga spielen sie noch nicht mit. Die Voraussetzungen sind nicht schlecht und der ein oder andere Song flutscht wie ein Babelfisch durch die Ohrmuschel. Aber insgesamt fehlt noch einiges an Spannungsfaktoren.
Manuel

"Größtenteils harmlos."

Mehr Modern Metal / Metalcore Reviews