Stil (Spielzeit): Akustik / Rock (22:32)
Label/Vertrieb (VÖ): Trustkill / SPV (25.04.08)
Bewertung: 6,5 plus 1 / 10
Link:
http://www.wallsofjericho.tv/
http://www.myspace.com/wallsofjericho
Im Vorfeld hatte ich bereits zwei Stücke dieser EP im Internet gehört und begann mich zu fragen, ob es denn so klug sei, grade zwei so ruhige Stücke vorab zu veröffentlichen. Jetzt, wo die fünf Stücke in meinem CD-Player rotieren, sieht die Sache ganz anders aus.
Denn “Redemption“ besteht nur aus ruhigen Stücken. OK, „No Saving Me“ fällt etwas aus der Reihe, aber das Stück war ja eh schon vom letzten Album „With Devils Amongst Us All“ bekannt und findet sich hier unverändert auf ihrer EP wieder. Die anderen Stücke dagegen kommen wirklich ganz ohne Geschrei aus, bieten teilweise akustische Gitarren, Klavier und Streicher und alles weitere, was in den 90igern z.B. solche Lieder wie „Disarm“ von den SMASHING PUMPKINS groß gemacht hat.
Aber nein, hier ist nicht der Smashing Billy hinter den Reglern gewesen, sondern Corey Taylor (SLIPKNOT, STONE SOUR), der einen ziemlich guten Job abliefert und bei drei Stücken auch direkt mal mitsingt. Apropos singen: wir wussten ja alle, dass Mrs. Candace Kucslain singen kann – aber dass sie es mal so ausgiebig macht, ist schon erstaunlich. Klar, sie ist keine Amy Winehouse, aber dafür dass sie ja eigentlich für ihr Geschrei bekannt ist, macht sie das ganz schön gut. Sie lässt sich zwar nicht zu großen Stimmbandakrobatiken herab, zeigt aber trotzdem eine ganze andere Seite und macht dies auch recht ordentlich.
Die Stücke sind jetzt nicht unbedingt alle der große Burner und man hätte es vermutlich auch ohne sie überlebt, aber trotzdem ist es schön zu sehen, dass sich WALLS OF JERICHO weiterentwickeln und ihre Zeit bis zum nächsten Album nutzen, um sich selber einen lange gehegten Wunsch zu erfüllen. Außerdem muss ich ihnen definitiv Creditds für die Coverversion von „House Of he Rising Sun“ geben. Ich meine, wer hätte sich das schon träumen lassen können: WALLS OF JERICHO spielen „House Of The Risinig Sun“ – und dass, ohne zu schreien etc. Hätte ich im Leben nicht geglaubt!
Wie gesagt, die Stücke als solche sind nicht unbedingt überlebensgroß, aber man kann sie sich wirklich gut und entspannt anhören – sie leben von der Atmosphäre – und ich bin begeistert davon, dass so eine Band wie WOJ so etwas macht. Keine Ahnung wie viele Sellout-Vorwürfe sie sich wieder anhören dürfen, aber ich finde den Schritt großartig. Zu den 6,5 offiziellen Punkten möchte ich somit noch inoffiziell einen Punkt für den Schritt als solchen dazufügen.