Within Your Pain - Ten Steps Behind

Within Your Pain

Stil (Spielzeit): Metalcore (45:43)
Label/Vertrieb (VÖ): To React Records (20.05.11)
Bewertung: 4 / 10
http://www.myspace.com/withinyourpain

Kann man hören... Muss man aber nicht. Bereits das mit „Welcome“ angemessen ideenlos betitelte Intro leitet die auf dieser Scheibe vorherrschende Belanglosigkeit bestens ein. Fast unbemerkt taucht es aus der Stille auf, schwillt an und lässt dann beiläufig einige ungewollt komische Metalcore-Bilderbuchriffings und einen kurzen verbalen Brüller fallen, woraufhin es hastig die Verantwortung an den darauffolgenden Opener mit dem treffenden Titel „Sorry but we are still here“ weiterreicht, welcher mit dieser schweren Last jedoch leider ebenso wenig anfangen kann und sich beste Mühe gibt, möglichst unscheinbar zu wirken, nicht aufzufallen und die Aufmerksamkeit des geneigten Hörers auf irgend etwas anderes zu lenken. Dieses Vorhaben gelingt den meisten Songs auf „Ten Steps Behind“ mittels ziemlich uninteressanter Songstrukturen und einer musikalischen Herangehensweise, wie sie seit fast zehn Jahren in zwei von drei Bandkellern zu hören ist, erstaunlich gut. Also sollte es die Intention dieser fünf Italiener gewesen sein, mich über die Farbe meiner Zimmerdecke, die Termine der nächsten Wochen oder die Bedeutung des Coverartworks von „Ten Steps Behind“ sinnieren zu lassen, dann müsste ich jetzt eigentlich die Höchstpunktzahl vergeben, denn dies haben die Jungs tatsächlich geschafft...

Glücklicherweise wurde ich zu fast keinem Zeitpunkt der letzten Dreiviertelstunde akustisch in irgend einer Art und Weise von meinen Gedankengängen abgelenkt. Danke dafür. Umso schwerer fällt es mir nun jedoch, eine qualifizierte Meinung über die Qualität der Mucke von WITHIN YOUR PAIN abzugeben. Also immer wenn ich mal einen Gedanken abgeschlossen hatte und kurz meine Ohren bewusst den Klängen aus meinen Boxen widmete, konnte nicht viel mehr von mir festgestellt werden, als dass hier ganz offensichtlich noch immer die selbe dogmatische Metalcore-Kapelle noch immer die selben dogmatischen Metalcore-Riffings zu noch immer den selben unterirdischen Metalcore-Shoutings von sich gibt. Immerhin bleiben sich die Jungs treu. Immehin gibt es auch so gut wie keine negativ auffallenden Passagen zu vermerken. Immerhin versucht dieses kompromißlose Quintett gar nicht erst, irgendwelche überraschenden Ausfallschritte mit Reinfallpotential zu unternehmen. Immerhin sind WITHIN YOUR PAIN nicht SCOOTER...

Allerdings sind WITHIN YOUR PAIN zu großen Teilen andere Bands. Neben Szenegrößen wie HEAVEN SHALL BURN oder UNEARTH scheinen hier vor allem die niederländischen Metalcore-Helden BORN FROM PAIN als Vorbilder fungiert zu haben. Das fällt erstmals bei der Betrachtung der Bandnamen auf, spiegelt sich musikalisch in etlichen Riffings wider und setzt der ganzen Imitation mit dem Coverartwork von „Ten Steps Behind“, welches eine nur leicht abgewandelte Version der letzten BORN FROM PAIN-Scheibe „Survival“ darstellt, die Krone auf. Vielleicht erhofften sich die fünf italienischen Plagiate hierdurch ja die eine oder andere Verwechslung im Plattenladen. Wie der Albumtitel jedoch schon verspricht, werden die echten Szenegrößen Bands wie WITHIN YOUR PAIN stets zehn Schritte voraus sein. Es gibt bei genauerer Betrachtung der insgesamt elf Titel zwar tatsächlich zwei oder drei etwas Hardcore-lastigere Tracks, die sich als nicht ganz so belanglos herausstellen wie der Rest, aber auch diese hauen ihr Publikum nicht vom Hocker, weshalb ich hier gar nicht erst näher darauf eingehen möchte...

Viel eher halte ich es für erwähnenswert, dass die Debutscheibe der Jungs noch um einiges vielversprechender ausfiel. Hier war der Härtegrad mit einer leichten Deathmetal-Schlagseite noch deutlich höher und die Vocals waren auch aggressiver. Leider hat man sich nun mit der neuen Platte etwas mehr dem Hardcore zugewandt und aus einem rotzigen Knüppelbastard somit eine langweilige Metalcore-Kapelle gemacht. Schade. Die gelegentlich eingestreuten Gangshoutversuche fallen zwar auf, aber nicht unbedingt positiv. Im Vordergrund stehen die durchgehend monotonen und schwachbrüstigen Röcheleien des Frontmannes, welche vom üblichen Wechselspiel aus flottem Geholze und vermeintlich tonnenschweren Riffattacken in einem zumindest soliden Soundgewand begleitet werden. Einfach unterdurchschnittlich...

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