Last View - Hell In Reverse

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Stil/Spielzeit:
Metalcore (32:22)
Label/Vertrieb (VÖ): Sound Pollution / Vicisolum / Rough Trade (23.09.11)
Bewertung: 6,5/ 10

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Das große Problem von LAST VIEW sind nicht die Songs, oder ihr Können oder die Produktion oder ob sie eine gute Band sind. Denn auf diesen Feldern ist echt alles OK. Nur das Problem ist: es ist mindestens sechs Jahre zu spät...

So können die noch so guten und aggressiven, schwedisch geprägten Riffs nicht darüber hinwegtäuschen, dass „Hell In Reverse" so klingt wie alle anderen vor ein paar Jahren. Gut, sie versuchen jetzt nicht einen auf Deathcore oder ähnliches zu machen, sondern spielen klassischen Metalcore, den sie aber ziemlich aggressiv und nach vorne gehend ausgerichtet haben. In den Stimmen findet sich tatsächlichso etwas wie Abwechslung (zwei Sänger) und die Songs bestechen vor allem durch die Geschwindigkeit – und der damit einhergehenden Dynamik zwischen Moshparts und schnellem Riffing.

Dennoch können die eigentlich mitreißenden Songs nicht für eine eigene Identität dieser schwedischen Band sorgen. Nach zwei EPs ist dies hier nun ihr erstes ganzes Album und sie machen an sich gesehen sehr vieles richtig. Vor allem die nach vorne treibende Geschwindigkeit, mit der sie ihre Deathmetal-Anteile spielen macht wirklich Spaß, aber auf der anderen Seite fallen mir kaum Vergleich zu anderen Bands ein, weil sie einfach wie der Durchschnitt aller anderen (zugegeben: guten) Bands klingen.

Schade eigentlich, dass die Stockholmer mit ihrem Full Length-Debüt nicht stärker auf die Sahne hauen können – eigentlich hätten sie es verdient. Aber LAST VIEW ist leider kein Synonym für eine eigene Identität. Es ist ein wenig so wie Malen nach Zahlen. Das Ergebnis mag zwar gut aussehen, aber es ist halt irgendwie nur von der Stange...
Kai

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