Stil (Spielzeit): Modern Metal / MetalCore (38:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Blind Prophecy / Plastic Head (25.02.08)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.ekotren.com
http://www.myspace.com/ekotren
Na da habe ich aber erstmal ganz schön falsch gelegen. Im Vorfeld hatte ich irgendwas von Extrem-Metal mit Massentauglichkeit gelesen und mir Death- oder ChaosCore mit großen Refrains vorgestellt. Aber das mit dem „Extrem“ ist dann doch nicht wirklich passend.
Man sollte ein Buch ja nicht unbedingt nach dem Inhalt beurteilen – und so eine Bio wird ja selten von der Band selbst verfasst. Und ich schätze einfach mal, dass sich die fünf Herren aus Cape Coral auch nicht selber als Extrem-Metaller bezeichnen würden. Viel eher spiegelt ihre Musik die alternative Metalszene der letzten zehn oder mehr Jahre wieder. Denn in ihren elf Songs finde ich Parts, die die unterschiedlichsten Geschmäcker bedienen können. Zum einen gibt es fast klassische Metalzitate, viel MetalCore, NuMetal und alternative Metal wie er von STAINED oder EVANESCENCE etc gemacht wird.
Zusätzlich sorgt ein Keyboard für ein wenig Bombast und die cleanen Vocals sind immer mehrfach gedoppelt und wirken dann ebenfalls ziemlich fett. Außerdem hat er jetzt nicht die zu erwartende Emo-Stimme, sondern klingt eher nach Metal goes BILLY TALENT. Seine Schreistimme ist in Ordnung, ist aber eben auch noch erträglich und wartet jetzt nicht unbedingt mit Growls etc auf. Viele der Stücke auf diesem Album (zuvor wurden bereits 2 EPs veröffentlicht) haben sogar die typische Struktur, wie viele Alternative Metal-Stücke Ende der 90iger Anfang 2000 – also cleane Strophen und dann einen bombastischen Refrain.
Im ersten Moment fand ich den Sound nicht sonderlich gut und hatte meine „Poser-Karte“ bereits gezückt. Aber wie bereits erwähnt, waren meine Erwartungshaltungen auch nicht richtig. Denn wenn ich unbefangener an die Platte herangehe, finde ich hier durchaus gutes Songmaterial, auch wenn es streckenweise eben mainstreaminge Passagen mit modernen Zutaten verbindet. Aber eigentlich sollte mir so ein mit dem Pop flirtender Versuch wesentlich lieber sein, als die Xte MetalCore- oder DeathCore-Kapelle, die sich von einem Beatdown zum nächsten hangelt. Wenigstens kann man EKOTREN durch ihren Ansatz und die Stimme des Sängers von der Konkurrenz unterscheiden. Und in Zeiten der MySpace-Reizüberflutung ist Widererkennungswert goldwert. Mir persönlich ist das zwar eine Spur zu charttauglich, aber dass soll ja nicht euer Problem sein.