Killerfix – Bridge Of Disorder

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Stil (Spielzeit): Modern Metal (39:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Dust on the Tracks (Intergroove) (25.11.11)
Bewertung: 5,5 /10

Killerfix Homepage

KILLERFIX sind eine Band aus London, schon mal keine schlechte Voraussetzung um sich kreativ zu betätigen und neue musikalische Stilrichtungen zu erschaffen. Bei "Bridge Of Disorder" handelt es sich um das Debütalbum, der Band steht also die Entwicklung in alle Richtungen offen.

Ich weiß, was KILLERFIX im September letztes Jahr gemacht haben? Soll ich es verraten? Ok, KILLERFIX haben ganz sicher (wie viele ) ganz heftig die neue Scheibe von MACHINE HEAD abgefeiert. Denn, das ist vom ersten Song „Beckoning" an klar, die Verneigung in Richtung dieser Band ist enorm. Ein langsames weiches Intro, Gitarren mit ordentlichem Delay, feiner Becken Schlag, erst nichts drohendes... und dann unvermittelt „ab dafür!". Craig Wilson hat ordentlich Rotz in der Stimme und singt trotzdem mitreißend, melodiös und einfach lässig cool. Ein netter Song mit mäßigem Tempo und zähen Riffs, den ich nicht unbedingt als „Hallo hier sind KILLERFIX" ersten Song genommen hätte. Ich hatte mehr Brutalität erwartet und bin überrascht, dass der Song doch so klar strukturiert ist.

Der zweite Song „Someone else to blame" startet gleich schneller und hat Melodic Death Metal Anleihen, die mir um einiges besser gefallen. Fast durchgehend Doublebass, doppelläufige Gitarren und insgesamt viel stärker als der erste Song, wäre mein Favorit für den Einstieg gewesen. Obwohl der Song knappe eineinhalb Minuten kürzer ist als Song eins, überzeugt er mit weitaus mehr Raffinesse. Starkes Teil!

Einen individuellen Stil kann ich nicht wirklich erkennen und gleichzeitig liegt mir aber auch kein pfiffiger Genremix vor. Im Song „Divided" habe ich gleich mehrere Assoziationen: Gitarrenintro wie bei BARONESS daheim, eine Rhythmik im Gesang wie bei CLAWFINGER, ein mittelfieses Flüstern hinter dem Hauptgesang wie bei MARILYN MANSON... Irgendwie überzeugt mich das nicht. Alles irgendwie „nett" und aber alles auch irgendwie, irgendwo und irgendwann schon mal woanders besser gehört. Die meisten Stakkato- Attacken enden leider im Nirgendwo und wer gerade zum Headbang ansetzen will, der kann im nächsten Moment schon von einem unvermittelt eingeschobenen Gitarrensolo überrascht werden.



Den Titel „Bester Song der Platte" überreiche ich an „In Texas", da der Song einfach sofort in den Nacken geht und es im Vergleich zu den anderen Songs einfach auf den Punkt bringt. Grundsätzlich würde ich an „Bridge Of Disorder" als erstes den Sound kritisieren. Die Scheibe hätte weitaus mehr Bums verdient und dringend benötigt. KILLERFIX bauen teilweise ganz ordentliche Soundwände auf, die aber durch die Produktion eher als Pappwände statt Riffmauern daherkommen. Ansätze sind schon da, aber obwohl KILLERFIX sich eigentlich die Zeit gegönnt haben, werden die Ideen meist nicht zu Ende geführt. Auch die gute Idee ein Duett mit Rosalie Deighton unterzubringen, will irgendwie nicht richtig zünden. Lustig wird hier aneinander vorbeigesungen... Schade! Ein weiteres Manko ist die Songlänge, die meisten Song sind zu lange geraten und bieten dafür zu wenig Ansporn dabei zu bleiben. Hier und da mal eine Minute wegzunehmen, hätte den Songs gut getan.

Man sollte immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um ein Debüt handelt und somit noch alles drin ist. Wenn KILLERFIX die Stärken in ein Paket zusammenschnüren, dann ist da eine ordentliche Steigerung durchaus drin.

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