Stil (Spielzeit): Metalcore (37:25
Label/Vertrieb (VÖ): District 763 / NMD (24.03.12)
Bewertung: 7,5 /10
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Metalcore, der nicht versucht, sich Deathcore zu nennen und seine Hardcore-Roots stolz vor sich herträgt. Damit stehen die Chancen 2012 auf Weltruhm zwar nicht mehr ganz so hoch, aber dennoch gelingt es LAST CHANCE TO DIE hier, ein mehr als gutes Debüt (auf Longplayer-Ebene) abzuliefern.
2006 haben sich die Chemnitzer gegründet, legen nach einer Demo und einer EP hier ihre erste Langrille vor und wollen sich damit in eine Reihe der großen Metalcorebands stellen. Vor allem der Opener macht klar, dass AS I LAY DYING ein großer Einfluss auf die Band ist, sie aber auch auf die Melodik von UNEARTH stehen. Um sich nicht den Vorwurf der Anbiederung anhören zu müssen, verzichten sie so gut wie ganz auf cleane Refrains und machen damit eine ganz gute Figur, weil ihnen somit AILD-Plagiatsvorwürfe erspart bleiben – dafür lassen sie dann noch lieber ein paar AS BLOOD RUNS BLACK-Einflüsse in ihrem Soundgemisch zu.
Auch setzen sie nicht nur auf Moshparts, sondern konzentrieren sich immer wieder darauf, welche Freiheiten zwei Gitarren bieten und wie man auch böses und druckvolles Riffing noch melodisch gestalten kann. Leider macht das die Produktion aber nicht immer ganz mit und es knackt und knarzt an der einen oder anderen Stelle ganz schön. Natürlich bringen auch LAST CHANCE TO DIE keine Neuerungen für das Genre, klingen aber eben nicht nach beliebiger deutscher Nachwuchscoreband, sondern zelebrieren den Metalcore, wie er damals den Hype erst ausgelöst hat.
Wer von der Mischung aus Hardcore und Deathmetal – und bei LCTD auch gerne etwas Thrashmetal – nicht genug bekommt, sollte sich die Chemnitzer mal anhören, denn „Suicide Party" macht innerhalb des Genres ziemlich viel Spaß. Sei es durch das melodische Riffing, die abwechslungsreichen Drums oder die überzeugende Stimme. Schönes Teil!