Farewell To Freeways - Definitions




Stil (Spielzeit): MetalCore / Screamo

Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (29.02.08)
Bewertung: knappe 5 / 10
Link: http://www.myspace.com/farewelltofreeway
An und für sich war das ja mal total meine Mucke, aber nach so vielen Jahren von Bands, die immer gleicher klangen und irgendwie auch immer mehr wurden, muss da schon ganz schön was kommen um noch für Aufsehen bzw. Gehör zu sorgen. Und leider sind FTF dann doch eher in der ziemlich gesichtlosen Abteilung zu finden.
Obwohl in der Bio darauf Wert gelegt wird, dass der Musikstil „hard melodic rock with metal influences“ ist und „da nichts anderes hininterpretiert werden sollte“, klingt das Ganze doch von vorne bis hinten bereits bekannt. An manchen Stellen ist das sogar unheimlich. Oder kann mir jemand ernsthaft erzählen, dass der Album-Opener im Refrain nicht 1 zu 1 nach CALIBAN klingt? Gut vielleicht kennen die Amis die Ruhrpöttler gar nicht. Aber mit der Ähnlichkeit meine ich die Art und Weise wie CALIBAN teilweise absolute Standartrefrains bringen – so wie sie im „Mitsing-Metalcore“ weltweit gebracht werden. An manchen Stellen darf bei den Hooks auch an KILLSWITCH ENGAGE gedacht werden – Bombast also. Leider fügen FTF dem Konzept keinerlei neue Note hinzu sondern kopieren nur professionell den angesagten Sound. Da hätte man ein paar der ganz kleinen Pflänzchen der Abweichung doch etwas stärker gießen sollen. Erahnen könnte man sie eventuell...
Vor fünf Jahren oder früher hätte das definitiv besser gewirkt, aber heute kann ich das kaum von den ganzen anderen Bands unterscheiden. Die sich im Spannungsfeld zwischen MetalCore und Screamo bewegen. Die gut produzierte Platte von Eric Arena (A DAY TO REMEMBER – welche nach Unterschlagung der Poppunkaspekte auch als Referenz gelten könnten) zeigt die Ideenlosigkeit vieler Screamo- und MetalCorebands. Ich meine die Musik ist ja gar nicht schlecht, aber eben schon 5000 mal gehört – und Abwechslung geht auch anders. Die ruhigen Instrumentalpassagen sind zwar auch geklaut, lockern das ganze aber wenigstens auf und setzen noch mal ein paar Dynamikakzent, aber das sind leider noch nicht genug.
Wer eine weitere Platte gebrauchen kann, die das gut macht, was die Anderen auch schon gut machen, dabei aber nicht sonderlich herausstechen oder Individualität besitzen, der sollte die Band (mit Keyboard – aber das fällt nicht weiter groß auf) mal auschecken. Wer von dem Sound nicht genug bekommen kann oder einfach gerne Mosh mit ausladenden Refrains und Melodie mag, für den tun FTF mit Sicherheit ihren Job. Die Anderen werden wohl „Der nächste Bitte“ ins Wartezimmer rufen.
Kai

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