Stil (Spielzeit): Deathcore / Beatdown (32:42)
Label/Vertrieb (VÖ): Victory / Soulfood (13.04.12)
Bewertung: 7 /10
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EMMURE scheinen so langsam an einen Wendepunkt zu kommen. Schließlich ist ihr Problem auf den letzten Alben immer gewesen, dass sich die Songs – die im Grunde ja fast nur aus Moshparts bestehen – zu sehr ähneln. Zwar kann man ihre Energie auf keinen Fall bestreiten und EMMURE treten nun mal Arsch wie kaum eine andere Band – aber auf Albumlänge verliert das alles ziemlich an Spannung.
Auf ihrem mittlerweile fünften Album für Victory ist dies nun an der Spitze angelangt: die Songs, die nach Schema E funktionieren, fangen direkt an, mich unberührt zu lassen. Zum Glück gibt es aber auch kleine Hinweise, die zeigen, wie sich diese Band aus New York so ganz langsam ihre Soundwelt erweitert. So kommen wieder mal kleine NuMetal-Einflüsse zur Geltung, die dieses Mal etwas anders wirken und den Songs damit eine ganz neue Note geben. Und meiner Meinung nach ist das auch unglaublich wichtig, weil ihrem Deathcore/Beatdown sonst wirklich allmählich die Puste ausgeht.
So aber haben EMMURE sowohl ein paar wenige Momente, in denen es mal ganz kurz ruhiger wird, und auch mal wieder etwas mehr Melodie. Der Opener zeigt sie zum Beispiel wesentlich spielfreudiger, als sie über große Strecken auf „Speaker Of The Dead" klangen. Und auch atmosphärische Geräusche und Spielereien verpassen dem Sound einen leicht frischen Anstrich.
Es bleibt festzuhalten, dass EMMURE immer noch heavy as fuck und die Könige des Moshparts sind. In ganz kleinen Schritten versuchen sie, ihren Kosmos zu erweitern, trauen sich aber noch nicht wirklich, mal richtig einen vom Leder zu lassen. Dieser – zumindest ansatzweise auftauchende – Mut zur Veränderung ist auch der einzige Grund, warum ich nicht tiefer bei der Punktewertung für eine Band gegangen bin, die ich eigentlich ziemlich abfeiere. Bitte beim nächsten Mal wieder mehr Songs wie „Protoman" oder „Cross Over Attack" – dann kann ich auch wieder mehr Punkte geben...