Closer – A Darker Kind Of Salvation


Melodic Death Metal/Modern Metal
Pulverised Records/Soulfood
VÖ: 31.10.2008
Wertung: 7/10

Link: www.myspace.com/closersweden

“We know that we compete with most Metal acts and are devoted to reach there.” Dies ist die Ansage der blutjungen Debütanten CLOSER aus Schweden, die sich in 2005 aus der Asche von WITHERED erhoben haben, denen es ihrerseits nicht vergönnt war, das bereits unter der Fuchtel von Alt-Meister Tommy Tägtgren fertig gestellte Album zu veröffentlichen. Mit ihren durchschnittlich 21 Lenzen machen sie also eine gewagte Aussage. Um so spannender also die Frage: Hat die Jugend den Mund zu voll genommen?

Jedenfalls beweisen sie mit den ersten Klängen des Openers „Chaos Internal“, dass sie ihre Instrumente beherrschen. Aber das ist tasächlich nicht alles. Auch das Gesamt-Konzept kann sich hören lassen. Jeder Song wartet mit harmonischem Abwechslungsreichtum auf, ohne dabei überladen zu werden. Dabei stehen immer wieder Stakkato-Riffs, groovige Episoden und in diesem oder jenem Song auch mal ein melodiöses Solo auf dem Spielplan. CLOSER haben aus dem allumfassenden Metal-Topf geschöpft, ohne auch nur einen Deut auf Genre zu geben. Es verwundert also gar nicht, wenn dann mal ein Blastbeat an das allseits geliebte Genre Metalcore erinnert. Aber keine Angst, stimmlich ist Sänger Andreas Melberg weit entfernt, auch nur ansatzweise seicht daherzuträllern. Er beschränkt sich auf althergebrachtes shouten, grunzen, kann aber durchaus auch singen. Klingt ein bisschen gepresst, aber nicht schlecht. Und „What Am I“ gelingt dabei ein so eingängiger Sound, dass der Song extrem Single-verdächtig ist. Nicht zuletzt, weil auch die Qualität der Produktion entsprechend ist. Hier hätte allerdings ein weniger mehr die jugendliche Verspielt- und Rohheit der Akteure in Szene gesetzt werden können – so ist es ein wenig zu glatt und, ja, man könnte sagen altbacken.

Die fünf Schweden-Jungs haben ihren Mund sehr voll genommen. Das Debüt „A Darker Kind Of Salvation“ braucht sich zwar definitv nicht hinter gestandenen Metalgrößen zu verstecken. Neben den guten eigenständigen Ideen der Band stellt sich trotzdem unweigerlich der fade Beigeschmack des Bekannten ein, der einen unweigerlich in Richtung SOILWORK und IN FLAMES leitet. Wem die Bands gefallen, der ist hier auf jeden Fall richtig. Eine etwas bescheidenere Attitüde würde CLOSER trotzdem besser zu Gesicht stehen. Bei soviel Rotzigkeit sind wir aber natürlich alle auf die Entwicklung der Band gespannt.

 

 

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