Protest - Leben Und Leben Lassen




Stil (Spielzeit): Deutschsprachiger MetalCore (39:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Puke Music / Broken Silence (2007)
Bewertung: 5 / 10
Link: http://www.myspace.com/protestruegen
http://www.protest-ruegen.de/
An und für sich finde ich es ja ganz gut, wenn man bei härterer Musik auch mal auf Deutsch singt bzw. schreit. Bei PROTEST aus Rügen trifft nun also Deutsch auf MetalCore bzw. MetalPunk, wie es im Info ab und zu heißt. Und das passt auch teilweise besser, da grade die Texte als auch ihre Interpretation schon ein wenig an deutschen Punkrock erinnern (ich wollte jetzt nicht wirklich „Deutschpunk“ schreiben).
Leider wirken die Texte aber auch oft ein wenig bedeutungsschwangerer, als sie in Wirklichkeit sind – „Glaub An Dich“ fängt zum Beispiel reichlich albern an, ist aber vermutlich ernst gemeint. Da fällt mir dann doch relativ schnell das Wort Deutschpunk ein. Glücklicherweise sind PROTEST aber wesentlich positiver gestimmt, als man es oft in dem von mir zitiertem Genre findet. Viele Durchhalteparolen und Lieder über Zusammenhalt und Stolz tragen dann doch so etwas wie eine Hardcoreattitüde in sich.
Musikalisch geht die Geschichte so Richtung typischer MetalCore. HEAVEN SHALL BURN wird da zum Beispiel ein Bezugspunkt für die Band sein – auch wenn sie deren Klasse leider nicht erreichen. Da passt es auch, dass sie die Platte im Rape Of Harmonies aufgenommen haben, was man den Songs auch sehr deutlich anhören kann. Positiv herauszuheben ist z.B. der Bass, der durch sein ab und zu auftauchendes Slapping Akzente setzen kann. Aber insgesamt gesehen reiten mir die fünf Rügener doch zu sehr auf ihren Rifss rum und sind teilweise zu unflexibel im Songwriting. Da hätten mehr Riffs reingepasst, oder die vorhandenen hätte man öfter abwandeln können. Witzigerweise zeigen sie am Ende ihres ersten richtigen Longplayers (nach einer Split mit OBSTRUCTING THE POLICE, 2006), dass sie das auch besser können. Denn „Krieg“, die Rügen-Hymne „Fluch Oder Segen“ und das Instrumental „Liberace“ gehen richtig gut zur Sache und legen ein viel besseres Riffing vor, als der Rest der Platte. Davon hätten sie gerne mehr bringen dürfen.
Die Platte ist nicht schlecht, die Texte sind ab und zu nur ein wenig zu Platt und zu gewollt auf Bedeutungsschwanger getrimmt. Und musikalisch gesehen gibt es dem Genre einfach zu viele Platten die besser sind, als dass PROTEST allzu positiv herausstechen könnten. Daher leider nur fünf Punkte.
Kai

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