Fear My Thoughts - Isolation




Stil (Spielzeit): Modern Metal (46:45)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media (18.07.08)
Bewertung: 8,5/10
Link: http://www.fearmythoughts.com
Wenn man FEAR MY THOUGHTS eines nicht vorwerfen kann, dann ist es, dass sie ihre Fans zu lange auf neues Material warten lassen. Der Vorgänger „Vulcanus“ erschien erst letztes Jahr, und überhaupt sind die Deutschen mit sechs Alben innerhalb von acht Jahren (die band veröffentlichte 2001 ihr Debüt „23“) verdammt fleißige Kerlchen. „Isolation“ heißt nun der neueste Output, der mit dem Sängerwechsel auch eine musikalische Neuausrichtung zu bieten hat.

Für mich ist dieses Album die erste Berührung mit FEAR MY THOUGHTS, die es aber auch gleich in sich hat. Zwar stößt das erste Album mit dem neuen Sänger Martin Fischer auf sehr geteilte Meinungen, ich persönlich finde die Stimme Fischers aber gut, sie passt hervorragend zur Musik, egal, ob es sich dabei um Shouts und Screams oder melodischen, emotionalen Klargesang handelt. Natürlich gibt es bessere Sänger, aber Fischer kann mit seinem gefühlvollen Gesang sehr gut verschiedene Stimmungen porträtieren.
„The Blind Walk Over The Edge“ eröffnet „Isolation“ mit voller Wucht, „The Hunted“ und „Death Chamber“ sind heftigere Attacken mit Scream-Einsätzen, während das Quintett mit „Bound And Weakened“, “Creeping Lord” und „Through The Eyes Of God“ seine Stärken voll ausspielt: packende Refrains, spannende Songaufbauten, deftige, thrashige Riffs, langsame Stellen und eine differenzierte Produktion sowie eine gewisse progressive Verspieltheit, die vor allem in „Burning The Lamb/The Sacrifice“ gut zu hören ist, bestimmen den Großteil des Albums. Dazu kommt eine düstere Grundstimmung, die latent an NEVERMORE erinnert. Diese dynamische und schlüssige Mischung läuft richtig gut rein und sorgt schon mit dem ersten Durchgang für Begeisterung. Manche der Songs brauchen etwas Zeit, andere setzen sich sofort in den Gehörgängen fest, aber jeder Song hat seine besonderen Momente. Das Album ist weit entfernt davon, auch nur ansatzweise gleichförmig zu klingen.

Aufgeschlossene Fans, die sich eine Mischung aus progressivem und modernem Metal mit einigen heftigeren Einsätzen, aber vorwiegend tollen Refrains und Melodien wünschen, können bei „Isolation“ mit seinem geschmackvollen Cover bedenkenlos zugreifen und werden mit Sicherheit nicht enttäuscht sein.
Alt-Fans sollten vorsichtshalber Probe hören und dann entscheiden, ob ihnen die neue Ausrichtung zusagt. Es schadet bestimmt nicht, das Album erst ein wenig sacken zu lassen.
Chrischi

Stile: Metal und (Hard) Rock in fast allen Facetten

Bands: Metallica, Pearl Jam, Dream Theater, Iron Maiden, Nightwish ...