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Yeah, endlich wieder ein neues Lebenszeichen von ZEBRAHEAD, deren letztes Album „Broadcast To The World“ schon vor zwei Jahren veröffentlicht wurde. „Phoenix“ schneit gerade rechtzeitig mitten in den Sommer hinein (ha, was für ein Wortspiel!), um erneut den perfekten Soundtrack zum Grillen, Saufen und Schwitzen am heißen Tag oder lauwarmen Abend zu bieten. ZEBRAHEAD liefern mit ihrem sechstem Album erneut eine Granate von beängstigend hoher Qualität ab.
Wie eh und je mixen die fünf Musiker fröhlich poppigen Punk, Metal-artige Ausbrüche, Rap, melodischen Gesang sowie Ska- und Funkeinlagen zu einem hochexplosiven Crossover-Gemisch, in „All For None And None For All“ kommt sogar eine Orgel zum Einsatz.
Bereits mit „MFZB“ verpassten die Musiker aus dem sonnigen Orannge County ihrem Stil eine etwas härtere und ernstere Ausrichtung, was mit dem superben „Broadcast To The World“ fortgeführt wurde. Das bedeutet nicht, dass ZEBRAHEAD wirklich ernst geworden sind, aber zumindest tönten sie nicht mehr durchgehend fröhlich wie auf dem tollen „Playmate Of The Year“. Auch „Phoenix“ bietet mit dem hochmelodiösen „Hit The Ground“ und drei, vier anderen Nummern ein klein wenig nachdenklichere oder sogar leicht melancholische Momente, konzentriert sich ansonsten aber auf die sonnige Seite des Lebens und rockt mit Hymnen wie „Hell Yeah!“, dem energetischen Opener „HMP“, „Two Wrongs Don’t Make A Right, But Three Rights Make A Left“ oder dem entspannteren, sich für Spaziergänge mit Freunden am Strand vor einer Sonnenuntergangskulisse eignenden „The Juggernauts“ jede Party.
Die Ausfallquote des von Howard Benson und Cameron Webb klangtechnisch sehr gut und lebendig in Szene gesetzten Albums beträgt null Prozent. Hochgeschwindigkeits-Passagen, ruhigere Stellen, krachende Riffs, ungeheuer eingängige Melodien und versierte Soli sorgen für viel Abwechslung, was „Phoenix“ weiter aufwertet. Schade nur, dass meine Promo-CD die cleane Version enthält und oftmals Worte wie „shit“ überblendet werden, was auf der Kaufversion hoffentlich nicht so sein wird.
Warum bemerken die Musikhörer in den USA eigentlich nur so schleppend, dass ZEBRAHEAD solch großes Potenzial besitzen? In Japan fährt die Band regelmäßig Edelmetallauszeichnungen ein, verkauft Konzerte mit Zehntausenden Zuschauern aus und hat bereits einige Japan-only-Veröffentlichungen (Compilations und Live-CDs/-DVDs) vorzuweisen.
Schade, dass die Band trotz mittlerweile fast einer Million verkaufter CDs in der westlichen Welt einen ungleich kleineren Status besitzt, der sich mit „Phoenix“ (übrigens auch als Limited Edition mit der vorher nicht veröffentlichten „Broadcast To The World“-DVD erhältlich) nun hoffentlich endlich ändern wird. Verflucht starke Scheibe!