Stil (Spielzeit): Heavy Metal (51:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Century Media / EMI (10.08.12)
Bewertung: 7 / 10
Link: Facebook
Also wenn ich richtig informiert bin, handelt es sich bei FOZZY – ja man verzeihe mir meine Unwissenheit gegenüber der Band mit dem lustigen Namen – um ein Projekt eines richtigen Wrestlers namens Chris Jericho und des ehemaligen STUCK MOJO-Gitarristen Richard Ward. Klingt wie eine Mischung, die auch einfach nur in den USA funktionieren kann. Und das ist das witzige: es funktioniert. Und das sage ich als jemand, der nicht sonderlich viel mit eher klassischem Metal anfangen kann. Denn genau das sind FOZZY. Heavy Fucking Metal wie er in den 80igern auch nicht sehr anders gemacht wurde! Und das sogar ziemlich facettenreich bis teilweise fast schon modern und groovig.
Gegründet hat sich die Band im Jahre 2000 und legt mit „Sin & Bones" ihr mittlerweile fünftes Album vor. Und da sie mit ihrem Vorgänger doch ganz schön für Furore sorgen konnten und auch verkaufstechnisch in die oberen Ligen aufgestiegen sind (ihr Basser hat sogar mit „unserer" NENA gearbeitet...), wird jetzt das Eisen geschmiedet, was man so wunderbar erhitzt hat. Hier gibt es also klassischen Heavy Metal, richtig harte Kracher und auch Balladen. Für jeden ist was dabei – aber: sie machen sich nicht zum Affen dabei, was eine ganz schön schwierige Kiste ist. Und wenn man sich dann noch Gäste von MOTÖRHEAD und AVENGED SEVENFOLD mit ins Boot holt, kann man schon die ein oder andere Augenbraue anheben.
„A passed life" zeigt die Band von einer ruhigen Seite, während bei „She's my addiction" Rock N Roll auf HairSprayMetal trifft und „Blood happens" ist ziemlich heftiger Shit für den Rest des Albums – hier wird wirklich nicht gekleckert, sondern geklotzt. Und die Stimme Jerichos passt wunderbar dazu und klingt, als hätte man die 80iger und 90iger irgendwie konservieren können, nur um ihn jetzt auf diese hymnischen Songs loslassen zu können.
Für mich persönlich ist das jetzt nicht unbedingt ein Album, welches ich jeden Tag auflegen würde – dafür gibt mir klassischer Heavy Metal einfach zu wenig – aber dafür bin ich hier echt begeistert. Die Songs sind ziemlich fett und ihnen steht sogar die dicke Hose, in der sie sich präsentieren. Dazu finde ich die Bandbreite, die FOZZY hier an den Tag legen ziemlich beeindruckend - und sie machen sich nicht zum HairSpray-Klischee, sondern gehen da ganz ernsthaft ran. Klar fehlt einigen Songs noch das letzte Quentchen um sie zu unschlagbaren Hits zu machen, aber dennoch ist „Sin & Bones" ein ziemlich starkes Album geworden, welches sich über Genre-Grenzen hinwegsetzt und vor allem den amerikanisch geprägten Geschmack glücklich machen sollte!