The Chariot - One Wing ^Tipp

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Nachdem mich ihr letztes Album „Long Live" ja bereits vollkommen aus dem Gleichgewicht gebracht hat, setzen THE CHARIOT mit „One Wing" jetzt sogar noch einen drauf. Auch wenn ich zwischendurch immer mal wieder an dem Punkt bin, wo mir ChaosCore so langsam auf den Zeiger geht – THE CHARIOT definieren hier ein Genre und zeigen allen anderen, wie es geht!

Denn im Gegensatz zu „Long Live" gehen die Amis hier durchdachter und vor allem wesentlich dynamischer ran. Es gibt Klaviere, Frauengesang, Ennio Morricone-Parts, ruhige Parts, Melodien undundund. Und alles wird absolut flüssig mit ihrem metallischen, chaotischen Hardcore vermengt, als ob es die leichteste Übung wäre. So kommen Stücke heraus, die nahezu poppige Elemente haben und gleichzeitig liefern THE CHARIOT hier absolute Brecher ab, die dem Hörer die Nerven zerfetzen können und einfach positiv anstrengend sind.

Das Schöne ist, dass „One Wing" dadurch unglaubliche Ecken und Kanten bekommen hat und überhaupt nicht eintönig wird. Denn die Jungs aus Georgia erfindet sich in beinahe jedem Stück ein wenig neu und verschieben dadurch immer wieder das eigene Koordinatensystem. Wer der Mathcoreband immer den Vorwurf gemacht hat, einfach nur pures Chaos zu fabrizieren, dabei auf Songs zu scheißen und so oder so immer gleich zu klingen, der wird hier eines Besseren belehrt.

Aber nicht nur die Songstrukturen sind tragender geworden. Die Songs scheinen durch die Dynamik auch mehr Tiefe bekommen zu haben und wirken teilweise absolut gewaltig, haben aber auch immer mal wieder einen kleinen positiven Schimmer. Das Teil hier ist schon ein Meisterwerk, was Härte, Abwechslung und Facettereichtum angeht – zumindest wenn man in den ChaosCore-Einheiten denkt. Und trotzdem wirken die Songs nicht konstruiert, sondern flüssig. Wow! Kaufen!