Stil (Spielzeit): moderner, melodischer (Thrash) Metal (66:43)
Label/Vertrieb (VÖ): Roadrunner (26.09.08)
Bewertung: 9/10
Link: http://www.trivium.org
An TRIVIUM scheiden sich die Geister. Die einen wettern gegen diese Kiddies mit ihrem Plastik-Metal und würden die Band gerne mit BULLET FOR MY VALENTINE, SONIC SYNDICATE und Konsorten in einen Sack stecken und kräftig drauf hauen. Die anderen sind von den Songs, der Energie und dem sympathischen Auftreten der Band begeistert und haben sehnsüchtig auf das vierte Album gewartet. Für letztere Gruppe liefert die Band mit „Shogun“ erneut ein Sahnestück ab, während die Gegner weiterhin Gift und Galle spucken werden.
Die erste Überraschung sind die weit verbreiteten Screams, die auf „The Crusade“ fast komplett gefehlt haben und das neue Album wieder etwas in die „Ascendancy“-Richtung rücken. Das stellenweise fast schon Death Metal-artige Gebrüll Matt Heafys passt jedoch sehr gut zu den Kompositionen, die düsterer als auf den Vorgängern ausgefallen sind. Doch auch im cleanen Gesangsbereich hat sich Heafy verbessert und singt sowohl bei aggressiveren als auch bei melodischen Passagen tadellos (besonders gut nachzuhören im ruhigen Mittelteil des Titeltracks).
Songs wie „Torn Between Scylla And Charybdis“, die erste Single „Down From The Sky“, „The Calamity“ oder „Like Callisto To A Star In Heaven“ klingen wie eine epische, leicht progressive und dunkle Mischung aus „Ascendancy“ und „The Crusade“; vor allem im Gitarrenbereich erinnert „Shogun“ mehr an IRON MAIDEN als an alte Thrash-Bands wie noch auf dem Vorgänger, bietet zugleich aber auch kompromisslosere Riffs mit Death Metal-Anleihen. Besonders faszinierend sind die gegenläufigen Melodien, die eine Nummer wie „Into The Mouth Of Hell We March“ (man höre sich nur mal das geniale Zusammenspiel von Gitarrenharmonien und Gesangsmelodien im Chorus an!) zu einem der Höhepunkte des Albums machen, sowie die versierten Soli. Eine Ausnahmestellung nimmt der überlange, epische Titeltrack ein, der neben typischen TRIVIUM-Trademarks Ohoho-Chöre und ein melancholisches, akustisches Zwischenspiel beinhaltet.
Passend zu den tollen Songs, unter denen es nicht einen einzigen Ausfall zu verzeichnen gibt, ist die Produktion von Nick Raskulinecz absolut überzeugend ausgefallen. Der warme Sound stellt Drums, den knackigen Bass, Gesang und Gitarren gleichberechtigt nebeneinander.
Mit der perfekten Vermischung des Sounds der beiden Vorgänger und dem Einbringen neuer Facetten ist der Band ihr bisher bestes Album gelungen. An TRVIVIUMs viertem Album „Shogun“ kommt kein Fan von modernem, abwechslungsreichem und melodischem Metal vorbei!