Decon - The Birth Of Tragedy




Stil (Spielzeit): Metalcore / Melodik Death / Alternative Rock (45:44)
Label/Vertrieb (VÖ): Metalsquad / Cargo (24.08.07)
Bewertung: 7,5 / 10
Link: http://www.myspace.com/deconmetalsquad
http://www.deconmetal.com/
„New Wave Of Bavarian Heavy Metal“ steht im Info. Na dann bin ich ja mal gespannt!
Und meine Neugier wird nicht enttäuscht. Zwar brauchte ich zwei bis drei Durchläufe, bis mir „The Birth Of Tragedy“ wirklich was geben konnte, aber das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Beim ersten Durchlauf habe ich ihnen ich den Stempel „Metalcore“ aufgedrückt, den ich beim zweiten Hören mit dem Zusatz „Melodic Death“ aufstocken musste. Nach dem dritten Mal wirkt ein Zusatzstempel mit der Aufschrift „Rock“ auch nicht mehr verwirrend.
Der Anfang lässt an Bands wie DARK TRANQUILITY denken, aber kurz danach geht das Riffing schnell wieder Richtung Metalcore und man merkt ihnen an, dass sie auch moshen wollen - also übernimmt eine Gitarre die melodischen Läufe, während sich die andere eher für die rhythmischen Einsätze verantwortlich zeichnet. Aber glücklicherweise bleibt das nicht die ganze Zeit so, gerne werden Läufe auch mal zweistimmig gespielt oder die zweite Gitarre sorgt für große Harmonien, die die Musik von DECON immer sehr melodisch wirken lassen. Bei „Ashes You Leave“ möchte man zwischendurch schon fast von Heavy Metal reden.
Das besondere an den Bayern ist aber der Gesang. Natürlich wird hier geschrieen und gekeift, aber großteils hört man Sebastian Karnatz clean singen – und eben nicht auf die Emo-Art! Sein Organ ist wesentlich tiefer und hätte auch wunderbar zu einer Rock- oder eventuell sogar zu einer Grungeband gepasst, was diesem Album ein wunderbar individuellen Aspekt gibt. Seine Stimme weckt bei mir Assoziationen von STONE TEMPEL PILOTS über SENTENCED bis hin zu den niederländischen CYPHER. Und selbst wer den Fünfer soundtechnisch eher im Metalcore verortet, wird spätestens beim Gesang Probleme haben, sie mit (der viel zitierten) Metalcoreband XY zu vergleichen.
Natürlich sind schon einige Refrains dabei, die unheimlich eingängig und nahezu poppig sind („The Complaint“ oder „State Of Decay“), aber warum sagen wir nicht einfach „Rock“ dazu und hören auf, dass der Band übel zu nehmen?. Grade „State Of Decay“ wird sich vermutlich fantastisch auf den alternativen Tanzböden des Landes machen, aber was soll`s? Der Songs ist schlechtweg gut. Er strotzt halt nur vor Melodie. Wie gesagt, DECON schaffen auf ihrem mittlerweile dritten Album den Schulterschluss von Melodik Death, Hardcore und einer Priese Alternative Rock. Und vor allem durch die vielen Cleanvocals, die so weit entfernt von Emo wie kaum eine Metalcoreband sind, können die Süddeutschen eine eigene Marke setzen (das Cover und die Texte sind da eher weniger für geeignet), die man von anderen Bands auch unterscheiden kann. Gutes Album!
Kai

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