Klavierklänge läuten die CD ein und die Melodie des Intros wird dann auch im ersten richtigen Stück „Cold Blood“ weitergeführt. Soweit schon mal ein gelungener Anfang.
Allerdings kommen aber auch schon die ersten kleinen Kritikpunkte. Denn die Keyboardstreicher im Hintergrund des Intros klingen wie… na, wie Keyboardstreicher eben. Darauf hätte man meiner Meinung nach auch verzichten können. Wenn es danach aber richtig losgeht, legen die Berliner ein ordentliches Brett vor: Gedoppelte Läufe, Moshparts, Blastbeats, Doublebass-Teppiche und fieses Geschrei sowie gesprochene Parts. Trotzdem bleibt das Quintett immer melodisch und mischt Death, Thrash und Hardcore. Sie machen auch eigentlich vieles richtig. Die Instrumentenbeherrschung ist gut, der Fluss der Songs ist organisch und sie sind schön hart. Aber leider klingen vor allem die moshigeren Riffs und Parts recht bekannt.
An diesen Stellen scheinen sich die Berliner an den zur Zeit angesagten Größen des Genres anzulehnen. Schade eigentlich, da das Info nahe legt, dass die bereits seit 1999 bestehende Formation vorher mehr dem oldschooligeren Sound verbunden war. Aber gut, was soll das Gemecker? Ich mag ja auch andere Bands, die relativ up-to-date klingen und das Quintett macht hier auf ihrer mittlerweile vierten Veröffentlichung richtig schön Druck. Der Sound ist gut und die Band klingt auch im Vergleich zu den Großen des Genres nicht schlecht.
Man hat das Ganze zwar so oder so ähnlich schon diverse Male gehört, aber wen das nicht stört und wer sich immer noch für puren, unverfälschten Metalcore begeistert (der ohne Pseudorefrains und Chartanleihen auskommt), der kriegt hier eine einheimische Band vorgelegt, die in einer knappen halben Stunde richtig schön Feuer legt und ordentlich durchknüppelt. Wer eher an den Exoten im Genre interessiert ist, wird vermutlich zu anderen Alben greifen. Wer aber z.B. auf alte AS WE FIGHT steht, sollte mal ein Ohr riskieren.