Stil (Spielzeit): Metalcore (20:39)
Label/Vertrieb (VÖ): Eigenvertreib (2006)
Bewertung: 6,5
Link: http://www.myra-metal.de/flash6.htm
http://www.myspace.com/myrametal
MYRA kommen aus Leipzig, spielen Metalcore, sind teilweise Edger und Veganer/Vegetarier und legen hier ihr selbstbetiteltes Demo vor. Soweit kann man sich vermutlich schon mal ungefähr den Sound vorstellen.
In den ersten 2 Sekunden CD, wenn die Snaredrum reinrollt, mag man noch ganz kurz an punkigen Hardcore denken, aber dann zeigen einem die Riffs ziemlich deutlich den Weg Richtung Metal und Deathmetal mit einer großen Portion Hardcore (z.B. bei „Trigger Happy“). Die Hardcoreroots findet man auch in der gesunden Einstellung der Band wieder, die sich als Teil der „Good Night White Pride“-Szene versteht. Während der erste Song „Thorns Of Temptation“ mich noch ein wenig kalt und an Metalcore-Standartware denken lässt, beginnen mich die Leipziger spätestens mit „The Danielstrike“ und den damit einher gehenden Blastbeats zu begeistern. Denn ab hier wird klar, dass die Stärken der Band im melodischen Riffing liegen und auch gerne mal eine Sologitarre eingestreut wird. Außerdem steht es ihnen ganz gut, dass sie nicht in jedem Song unbedingt cleane Vocals unterbringen müssen. Die stören im ersten Song zwar nicht, sind aber auch nicht sehr ausdrucksstark.
Der Fünfer selbst gibt zu, dass Bands wie KILLSWITCH ENGAGE, IN FLAMES und AT THE GATES nicht spurlos an ihnen vorüber gegangen sind und ihre Eindrücke hinterlassen haben. Das kann man so auch stehen lassen, aber trotzdem haben MYRA durchaus eine Daseinsberechtigung. Ich mag es auch, dass sie ihre Einflüsse variieren. Während die ersten beiden Songs ganz klar die erste Silbe des Wortes Metalcore betonen, zeigt sich „Trigger Happy“ wesentlich stärker HC-angehaucht. Und für gute Melodien in den Gitarren ist das Quartett wirklich zu haben, da letztgenannter Song sowohl an ATREYU, FROM AUTUMN TO ASHES und POISEN THE WELL denken lässt und noch mit einem schönen Solo veredelt wird. Ab und zu darf sogar mal eine unverzerrte Gitarre ran, ohne das es gleich zu stark nach „Emo“ klingt. Mich würde wirklich mal interessieren, wie das ganze auf Albumlänge (und somit mit mehr Möglichkeiten die verschiedenen Einflüsse auszuloten) und mit etwas besserem Sound (vor allem der cleane Gesang und die Drums könnten mehr Druck vertragen) klingen würde. So bleibt für mich jedenfalls festzustellen, dass man ein Auge auf die Band richten sollte und das „Trigger Happy“ ein kleiner Hit ist. Nur der cleane Sänger sollt noch ein wenig an sich arbeiten.