Friend Of Mine - The Life Between


the_life_between_von_friend_of_mine


Stil (Spielzeit): Emotional Metalcore (10:22)
Label/Vertrieb: D.I.Y.
Bewertung: 6,5 / 10

Link: www.myspace.com/friendofminemusic


"The Life Between", die neue Drei-Song-EP der Ulmer FRIEND OF MINE begutachtend, kommt mir bezüglich des Artworks erst einmal eine expressionistische Artcore-Band in den Kopf, die auf die Dissoziation der menschlichen Psyche im grauen Alltag des Großstadtlebens aufmerksam machen und dies anprangern will. Diese Vermutung sollte sich jedoch schon bald als falsch herausstellen.

FRIEND OF MINE sind vielmehr eine junge fünfköpfige "Metal meets Hardcore"-Combo (so abgedroschen dies auf den ersten Blick auch klingen mag), die mit "The Life Between" gegen Anfang des letzten Jahres eine EP in Eigenregie aufgenommen haben. Eigenregie bedeutet nicht immer semiprofessionell und Do-it-yourself auch nicht immer: Entgegen aller High-End-Producing-Konventionen aber trotzdem gut produziert. Und das trifft auch bei "The Life Between" zu. FRIEND OF MINE spielen auf der EP einen sehr frischen Mix aus Metal und Hardcore, welchen wir auch schon bei THE HURT PROCESS oder HASTE THE DAY gehört haben. Cleane Vocals und Post-Hardcore-Riffings lockern hier und da die düsteren Hardcore/Punkrock/Metal-Hybriden auf und verleihen ihnen eine sehr positive Atmosphäre. Auch nicht gänzlich Punkrock
uninspiert kommt die Produktion daher, die drei Songs sind sehr klar und definiert produziert, sehr höhenlastig und kompakt und da kommt nun die produktive Kritik ins Spiel. Es fehlt einfach der Druck von unten, die Bassfraktion bumst zu wenig, was den eigentlich sehr tight gespielten Breakdowns und Rhythmusparts einfach die Härte und Brachialität raubt.

Die Gesangsfraktion fügt sich sehr gut ins Gesamtbild ein, welche stark an ältere ATREYU-Alben erinnert und den drei Songs einen sehr luftigen und jugendlichen Charme verleiht. In der Spielzeit von gut zehn Minuten
gibt es einen Rundumschlag durch Metal, treibenden Hardcore und positiven Punk, jedoch schaffen es die Jungs, alle drei Songs durch ihre signifikanten Hooklines und cleanen Gesangsparts als FRIEND OF MINE zu definieren, allerdings ist noch eine Menge Steigerungspotenzial vorhanden. Die drei Songs heben sich noch nicht wirklich von anderen Kollegen aus diesem Genre ab, die signifikanten Parts, die typisch für FRIEND OF MINE sind, müssten noch krasser und extremer ausgebaut werden. Ansonsten ist "The Life Between" eine gute bis sehr gute EP, die der deutschen Hardcoreszene einen weiteren Anlass zur Hoffnung gibt, jedoch noch ausbaufähig ist.