Cocoon - This Is Freedom




Stil (Spielzeit): Screamo / Alternative (38:54)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (2008)
Bewertung: 6,5 / 10
Link: http://www.cocoon-band.de/
COCOON erinnern mich an eine Band, die ich vor einigen Jahren mal gehört habe, komme aber einfach nicht auf den Namen. Wie ärgerlich! Jedenfalls lässt sich schon mal klar sagen, dass sie hier verschiedene Hörer vor die Flinte kriegen wollen, denn „This Is Freedom“ verbindet EmoCore mit heftigestem Geschrei und jeder menge alternativem Groove.
Wenn man sich nur anhört, wie tief die Gitarren gestimmt sind und wie fies das Gekeife ist, müsste man an MetalCore oder wenigstens Screamo denken. Die cleane Stimme lässt mich allerdings an BILLY TALENT denken. Jupp, klingt seltsam, ist aber so. Zwar nicht 100%, aber trotzdem werde ich die Assoziation im Verlauf des Album einfach nicht los.
Und von den Riffs her, gehen die vier aus Bonn / Köln / Mainz ziemlich alternativ an den Start und grooven auch gerne mal vor sich hin, ohne zu oft in plakative Moshparts überzugehen. Manchmal reiten sie aber ein wenig zu lange auf bestimmten Riffs rum oder haben im Endeffekt doch ab und zu ein zu durchsichtiges Songwriting. Aber im Endeffekt kommen sie dann aber immer auf die große Melodie zurück, um richtige Refrains zwischen das ganze Gekeife zu setzen.
Positiv ist definitiv der dicke Sound (für eine Band ohne Label ist das schon mehr als ordentlich!) und der Versuch, sich nicht komplett für ein Lager zu entscheiden, sondern mehrere Einflüsse deutlich zuzulassen. Dem gegenüber stehen allerdings ab und zu etwas belanglose Songs und ab und zu auch ein wenig zu dicke Eier. Das Intro zum Beispiel hätte auch gerne weniger „monumental“ ausfallen dürfen und der Anfang von „Neopagan“ klingt eher lustig als böse. So eine Art „Copkiller“ aus Bottrop Boy? Und leider stört mich auch an einigen wenigen Stellen der Gesang, der schon immer sehr ähnliche Melodien findet. Trotzdem bleibt dieses Album (nach der EP „Unleash Your Tomorrow“ 2007) für ein selbstrealisiertes Projekt ziemlich beeindruckend. Zwar wird bei mir noch nicht der Schalter umgelegt, der mich die zwölf Songs wirklich abfeiern lässt, aber eventuell kommt das ja noch. Bis dahin gebe ich 6,5 Punkte.
Kai

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