Tribun - The Essence Insane




Stil (Spielzeit): Metalcore (27:40)
Label/Vertrieb (VÖ): Bombback Records (August 2006)
Bewertung: 7/10
Link: http://www.myspace.com/tribun
http://www.tribunhc.com
TRIBUN kommen aus dem Ruhrgebiet (Essen) und sind im Genre „Metalcore“ anzusiedeln. Sie selbst sagen, dass ihre Vergangenheit im Oldschoolhardcore liegt und sich selber mittlerweile eher als reine Metalband sehen. Naja, auch wenn mir die Band ziemlich gut gefällt, halte ich das für nicht 100% stimmig.
Denn vor allem der (hohe, heisere) Gesang - bzw. das Geschrei – ist sehr deutlich aus dem HC-Bereich entnommen. Ehrlich gesagt ist das in meinen Ohren auch die Schwäche der Band. Ich mag den Gesang leider gar nicht. Das ist mir zu unvariabel und eben zu hoch und heiser. Dabei hätte ein anderer Gesang hier wirklich Wunder vollbringen können, denn unter uns gesagt hab ich mich total in die Saitenfraktion verknallt. Was hier zwischen UNEARTH und Kollegen, SLAYER und MACHINE HEAD so geboten wird, ist schon richtig geil. Die ganze Platte (gut, also die fünf Songs) ist bis oben hin gespickt mit melodischen Läufen und Soli. Immer nach dem Motto: lieber ein Hammering zuviel, als eins zu wenig.
Also für die erste richtige Veröffentlichung (lediglich ein Demo namens „Her Skin Does Not Forget“ wurde vorher unter das Volk gebracht) ist das schon richtig großes Kino. OK, wenn das Schlagzeug mal richtig Geschwindigkeit aufnimmt, kann es schon mal ein wenig nach UfaUfta klingen, aber das fällt glücklicherweise gar nicht weiter auf, denn alles andere ist richtig schön druckvoll. Und auch wenn das Thema Breakdowns eher klein geschrieben wird, darf man der Band durchaus eine Verwandtschaft zum Hardcore attestieren. Aber wie gesagt, mich begeistern vor allem die Melodien, die hier von beiden Gitarren (hier wird viel gedoppelt!) vorgetragen werden. Zwischendurch dürfen sich die Gitarren auch mal gegenseitig jagen und einer spielt vor und der andere in einer anderen Lage nach: das macht schon Spaß zuzuhören.
Und diese Griffbrettflitzer haben auch keine Angst, ihr Pulver zu schnell zu verschießen – da wird immer noch schnell mal eine neue Idee aus dem Hut gezaubert. Und so darf der letzte Song (mit schönen Cleanparts in den Gitarren und sehr mächtigem Anfangsriff, welches deutlich „Metal“ ruft) auch mal über acht Minuten gehen. Aber auch bereits der Opener gibt sich mit über fünf Minuten nicht so schnell geschlagen. Zum Glück haben die Jungs  aber auch ein gutes Auge für kleine Details und so langweilen sie eben auch nicht. Wenn der Gesang jetzt noch dementsprechend wäre, hätten wir hier auch noch locker über ein paar Punkte mehr reden können. Ich bin gespannt, wie das auf Albumlänge klingt.
Kai

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