Frontside - Twilight Of The Gods




Stil (Spielzeit): Metalcore (52:09)
Label/Vertrieb (VÖ): Dockyard1 / Soulfood (28.08.06)
Bewertung: 5,5/10
Link: http://www.frontsiderocks.com/
http://www.myspace.com/frontside666
FRONTSIDE kommen aus Polen und legen mit „Twilight Of The Gods“ ihr zweites Album vor. Die mit einigen polnischen Awards ausgezeichnete Band wird mir als osteuropäische Antwort auf KILLSWITCH ENGAGE und BLEEDING THROUGH angepriesen. Naja…
Zuerst mal finde ich die Produktion nicht so gelungen. Da hat meiner Meinung nach irgendjemand die Pegel zu weit aufgedreht. Das knistert schon. Das hat es jemand wirklich ein wenig zu gut gemeint. Danach fällt mir auf, dass hier auch ein gewisser „Prollfaktor“ vorhanden ist. Im Intro erinnert es mich fast an den ein oder anderen HipHopper „2006 – Frontside is back. 3,2,1 – 3,2,1 Fucking Chaos!“ Und dann ist auch noch der cleane Refrain im ersten Song ziemlich überflüssig und macht den Song nicht unbedingt besser. Das klingt später bei „We Are Destinded To Burn“ zum Glück schon um einiges besser. Am besten gefällt mir der Sänger sowieso, wenn er mit seiner grabestiefen Stimme spricht – beim Schreien klingt er etwas heiser. Dafür wird ab und zu aber eine zweite Schreistimme eingestreut, die nach Nosferatu an einem schlechten Tag klingt – und das weiß dann auch durchaus zu gefallen.
Ansonsten treffen hier die typischen Metalcoreriffs auf einige Blastbeats, einige melodische Refrains und diverse Moshparts (schön gelöst bei „Messiah Syndrom“). Auch wenn sie ihre Klasse nicht erreichen, erinnern FRONTSIDE bei manchen Songs („Hurricane“, „Appeal For Forgiveness“) wirklich etwas an KILLSWITCH, aber insgesamt ist das meist eher durchschnittlich, auch wenn ab und zu auch mal ein schönes Solo aufblitzt. Mit am Besten gefallen mir „Redemption Symphony“ mit seinem melodischen Moshpart und der letzte Track der Platte. Aber auch „Embrace This Promise“ hat viele gute Momente und sticht durch eine andere cleane Stimme und einem „Rock-Einschlag“ heraus. Aber größtenteils findet sich hier Standartware wieder, vor allem in der Art, wie die zweite Gitarre das Eingangsriff der meisten Songs unterstützt. Auf der anderen Seite kann ich aber auch sagen, dass einige der Riffs durchaus gut gespielt sind und sie sich da technisch gesehen nicht hinter den Genre-Kollegen verstecken brauchen.
Das ganze Album ist so ein klein wenig auf dicke Hose gemacht, überfordert sich aber eben selber manchmal damit. Gäbe es nicht so viele gute Alben in diesem Genre, hätte ich auch eventuell mehr Punkte geben können. Aber gemessen an der Konkurrenz, haben FRONTSIDE nun mal kein Album abgeliefert, welches sich auch noch in Zukunft öfter mal in meinen CD-Player befinden wird.
Kai

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