Stil (Spielzeit): MetalCore (44:21)
Label/Vertrieb (VÖ): Metal Blade / SPV (10.10.08)
Bewertung: 8 / 10
Link: http://www.unearth.tv/
Nachdem UNEARTH bereits beim letzten Album „III: In the Eyes of Fire“ als Metal-Kings beworben wurden, legen sie jetzt mit „The March“ auch ein paar Argumente für diejenigen nach, die sie immer als reine MetalCore/Hardcore-Band abgetan haben.
Zwar bewegen sich die die Bostoner nach wie vor auf den Pfaden, auf denen man sie seit einigen Jahren eben vermutet, trotzdem sehe ich aber leichte Änderungen in ihrem Sound. Neben den bekannten Thrash- und Hardcore-Elementen gibt es hier etwas mehr klassisch angehauchte Metalanleihen – vor allem die Gitarren-Leads sprechen da eine deutliche Sprache und zementieren dabei gleichzeitig die technische Versiertheit des Fünfers. Aber in dem ein oder anderen Riff steckt sogar so etwas wie ein Hauch von (bluesigem?) Rock drin. OK, das ganze ist natürlich nur in ganz kleinen Nuancen zu sehen und keinesfalls auch nur ansatzweise so explizit wie es die Hardcore N` Roll-Gemeinde zelebriert, aber trotzdem höre ich da ein paar neue Feinheiten heraus – zumindest beim grandiosen Opener und „Cutman“. Aber wie gesagt, meiner Meinung nach haben UNEARTH ihre Anteile aus dem klassischen Metal etwas vergrößert und da gehört ja eine kleine Priese Rock auch irgendwie dazu. Allerdings muss ich noch mal darauf hinweisen, dass sie im Großen und Ganzen wieder ein neues UNEARTH-Album gemacht haben was in jeder Sekunde nach UNEARTH klingt. Wer da so richtig große und schillernde Neuerungen sucht, wird enttäuscht werden.
Aber dafür gibt es hier und da auch mal kleine Abweichungen in den typischen UNEARTH-Songs-Ideen („Letting Go“ ist ja für ihre Verhältnisse nahezu balladenhaft und der Hidden-Track fällt auch ein wenig aus dem Gesamtsound heraus). Wenn man also will, kann man etwas Neues auf ihrem vierten Full-Length finden – man muss eben nur ein wenig suchen. Aber wer auf die alten Trademarks der Band steht, kriegt mal wieder die Vollbedienung: gute Songs, perfekter Sound und versierte Musiker. Auch wenn sie noch ganz klar unter dem Banner „MetalCore“ musizieren, sollte man nicht den Fehler begehen und den Fünfer unterschätzen – man kann ihre Songs immer noch von den ungezählten Konkurrenten unterscheiden ohne großartig überlegen zu müssen. Mir macht „The March“ jedenfalls viel Freude!