Stil (Spielzeit): Modern Rock / Crossover (46:29)
Label/Vertrieb (VÖ): Tiefdruck-Musik / Universal (26.01.07)
Bewertung: 7/10
Link: www.tape-music.de
TAPE sind wieder da – und zwar mindestens genau so gut, wie sie uns im Jahre 2003 mit ihrem Debüt „#1“ zurückgelassen haben. Sängerin Dacia Bridges ist mittlerweile ausgestiegen und verdingt sich bei DACIA & THE WMD, im Hintergrund gibt’s Zoff um Namensrechte und allen möglichen Tralala… Davon unbeirrt setzen die restlichen vier Mitglieder von TAPE jedoch ihren Weg fort und schieben mit „#2“ ein Album nach, das klanglich nicht vom eingeschlagenen Weg weicht und auch anno 2007 mit modernen Tönen zwischen Crossover und NuMetal aufwartet.
Trotz Labeldrops (East West Records musste auf Anweisung aus den US bis auf wenige Ausnahmen das gesamte nationale Repertoire abstoßen) und der neuen, kleineren Heimat auf Tiefdruck-Musik wurde auch klanglich der Pinsel weitergeführt und eine amtlich dicke Produktion gefahren, die durch ihre charakteristische Klangschärfe und die daraus resultierende leicht klinisch/sterile Nuance mittlerweile Wiedererkennungswert besitzt.
Das soll aber nicht heißen, dass die Platte nicht rockt, denn die Songs finden schnell ihren Weg ins Ohr, kommen auf den Punkt und offenbaren Liebe zum Detail, was sich jedoch erst nach und nach beim intensiveren Hören offenbart. Vordergründig bumst es enorm, doch TAPE sparen keinesfalls ans Melodien oder filigraneren Einschüben – zum Glück, denn gerade diese Mischung gefällt mir an der Band, die mit Peti van der Velde genau die richtige Frontfrau für diesen Energiebogen zwischen Gewitter und Gefühl gefunden hat. Die neue Sängerin ist zwar derzeit in Köln beim Musical „We Will Rock You“ engagiert, aber das scheint sie nicht daran gehindert zu haben, Vollgas zu geben.
Die Band sagt von sich, dass „#2“ ein Stück Musik aus einem Guss geworden ist: „Wir haben über alles gesprochen und haben alles zusammen gemacht – von dem kleinsten Riff bis zur Melodie und den Texten, das war früher leider nicht möglich und daher ist „#2“ auch eher TAPE, als es „#1“ je sein konnte.“
Und in der Tat, TAPE haben zugelegt und kommen mit nahezu durchgängig starken Tracks, von denen die Single „Falling“ alle Stärken kombiniert: Eingängig, druckvoll, emotional und modern. Alles in allem: sehr schönes Teil!
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!