Body Count - Murder 4 Hire



Stil (Spielzeit): Rap-Metal (45:17)
Label/Vertrieb (VÖ): Escapi/Edel (28.07.06)
Bewertung: Schwach (3,5/10)
Link: http://www.bodycount.com

BODY COUNT zählen immer noch Leichen. Auf ihrem neuen Album größtenteils diejenigen, die durch geglückte Terroraktionen auf den Straßen liegen. Dennoch bleibt es bei thematischer Aktualität, musikalisch wiederholt sich Mastermind Ice-T zum drölfzigsten Mal, ohne irgendwelche herausragenden Innovationen in seinen Rap-Metal-Sound zu bringen.

Bei jedem neuen Release aus dem House B.C. wird der glorreichen 90er-Jahre Vergangenheit gehuldigt, unvergessener Hits wie „Body Count" oder „Born Dead" gedacht. Ja, das waren noch Zeiten, denn heute braucht BODY COUNT kein Mensch mehr - so Leid es mir auch tut, das festzustellen. Die Gitarrenarbeit antiquiert und ideenlos, der Gesamtsound flach und schwachbrüstig, und die Texte, naja, die erfüllen eben das Klischee - nur dass das in der zigsten Wiederholung weit weniger originell ist als einst.

Zwei bis drei Songs stechen immerhin hervor, darunter das knüppelige „Passion Of Christ", das mit einem gelungenen Slowmo-Part endet und so ein wenig Abwechslung in die Bude bringt, oder auch „Down In The Bayou" mit Mundharmonika-Sound, der dem 0815-Riff des Tracks eine Blues-Schlagseite verpasst. Zudem gefällt mir „Dirty Bombs" mit seinem Stampf-Beat und der zirpenden Gitarre im Refrain sowie der gefühlvolle, ruhige Mittelpart bei "Lies". Ansonsten regiert auch bei diesen Songs rundherum Mittelmaß bis Langeweile, eine Newcomerband würde mit einem solchen Album sang- und klanglos untergehen.

Mit Mühe kann man „Murder 4 Hire" irgendwie kultig finden und versuchen, damit die Stimmung wieder einzuholen, die einen mit dem „Born Dead"-Album verlassen hat. Mir gelingt's selbst nach dem vierten Anlauf nicht...
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!