Otep - Hydra

Otep - Hydra
    NuMetal / Crossover / Soundtrack

    Label: Victory
    VÖ: 25.01.13
    Bewertung:3/10

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Nachdem ich mit den letzten Alben "Atavist" und "Smash The Control Machine" doch langsam ein wenig wärmer mit Shamaya OTEP wurde, macht „Hydra" jetzt wieder alles kaputt. Es klingt langweilig, überflüssig und verkopft – und dafür noch nicht mal kompliziert.

Frau OTEP hat sich nämlich das Ziel gesetzt, dieses Album als Soundtrack für eine Graphic Novel, die sie geschrieben hat, zu nutzen. Und wenn bei den letzten Veröffentlichungen neben NuMetal- und Modern Metal-Songs ja schon viele gesprochene Parts und Erzählungen vorkamen, sprengt die Dame jetzt alles. Und so ist das Album ein einziges Auf und Ab zwischen einfachen Songs, die immer wieder in Soundtrackstimmungen verfallen, und „Vortragsstücken" mit ein paar seltsamen, kruden aber langweiligen Sounds im Hintergrund.

Natürlich lebt „Hydra" wieder von ihrer Stimme und den spontane Ausbrüchen in total überdrehtes Schreien, aber dieses Mal wirkt es einfach extrem aufgesetzt und gewollt. Die Texte sind gewohnt düster und teilweise brutal, und so setzt die Dame immer wieder auf Schockelemente, aber die Songs sind einfach zu stumpf, um dies ins Musikalische zu übersetzen. Und die „Erzähl-Tracks" sind einfach nur zeit- und nervenraubend, weil langweilig.

Der Sound ist gut und ab und zu gibt es auch mal ordentlich was auf die Mütze ("Crush" ist ganz cool), aber im Endeffekt arbeitet OTEP hier mit Riffs, die bereits zur Hochzeit des Crossovers/NuMetals niemanden mehr verblüfft haben. Dann funktioniert auch der dauernde Wechsel zwischen Hart und Zart nicht so organisch, wie es sich die Dame wohl erhofft hatte, und die Horror-Story, die hier erzählt werden soll, wirkt doch recht blutleer und nicht grade spannend.

Da „Hydra" das letzte Werk der Dame aus Los Angeles ist, kann man auch nicht mal auf eine Besserung in der Zukunft hoffen. Da sie aber ziemlich umtriebig ist, kommt sie vielleicht ja noch mal auf anderem Wege ins Rampenlicht zurück. Sie sollte nur nicht unbedingt den Soundtrack dazu produzieren...
Kai