Im ersten Song stehen noch alle Zeichen ganz deutlich auf Metalcore, aber je länger THIS AIN'T LIFE ihr Debüt-Album vorantreiben, umso deutlicher wird auch, dass die Jungs auch gerne im Hardcore und Screamo wildern. Im Endeffekt ist das der Sound, den sehr viele Bands vor allem vor sieben oder acht Jahren gemacht haben. Damit zwar absolut nichts Neues, aber eine gelungene Mischung – und auch ein Zeichen dafür, dass man im Metalcore eben nicht jedem Trend auf dem Fuße folgen muss, um ordentliche Platten abzuliefern.
Die Wuppertaler verbinden also Geschwindigkeit, Groove, schleppende Metalcore-Takte, Moshparts, 16tel Melodie-Riffings, Fingertappings, Schweden-Riffs und manchmal sogar ein wenig Punk miteinander, würzen das Ganze mit ab und zu auftretenden Cleanvocals und mixen somit einen Cocktail, der nicht nur den Genrefans aus den jeweiligen Bereichen gefallen könnte. Aber obwohl sie nicht vor Genregrenzen halt machen, sind sie trotzdem nicht grade die ersten, die das gemacht haben und liefern somit zwar gute, aber bekannte Kost ab.
Hätten THIS AIN'T LIFE mehr Stücke wie „Mickey And Mallory" dabei, würde ich ihnen vermutlich zu Füßen liegen. In diesem Song greifen sie nämlich so tief in die Kiste, dass unter anderem sogar etwas Punk auftaucht und kreieren damit einen Song, der wirklich in Erinnerung bleibt und durch sein Songwriting besticht, weil er nun mal „eigen" klingt. Das Potenzial ist in acht Jahren Bandgeschichte also erarbeitet worden. Wenn sie es jetzt noch schaffen, es voll auszureizen und noch mehr den eigenen Sound voranzutreiben, gebe ich sehr gerne nächstes Mal auch mehr Punkte. Trotzdem ist „The Worst Second" ein gutes Album für alle Fans von metallischem HC, Screamo und Metalcore.