Beyond The Shore - Ghostwatcher

Beyond The Shore - Ghostwatcher
BEYOND THE SHORE finden definitiv zwischen Hardcore und Metal statt und die explosive Mischung knallt ordentlich. Spontan erinnern mich BEYOND THE SHORE an WINDS OF PLAGUE mit ihrem Geballer. Während die aber manchmal gerne nach Chinarestaurant klingen, geben BEYOND THE SHORE noch eine Prise melodischen Gesang zum polternden Feuerwerk.

Der Bass haut derbe fett rein und die Desorganisation in den Songarrangements scheint durchaus beabsichtigt. Drummer Chris "The Lieutenant" Stinnett hat alles im Griff und gibt den zehn Knallbonbons einen scheinbar unerschütterlichen Rahmen, in dem sie wild von einer Ecke in die andere schießen können. Das abgedrehte „Homewrecker" hat einen brutalen Groove und Sänger Andrew Loucks wechselt zwischen keifenden Growls, wehleidigem Schreien und selbst die verzerrten Parts klingen in Kombination mit dem leichtfüßigen Gitarrensolo sehr ansprechend. BEYOND THE SHORE können aber auch ordentlich Pitfutter geben, wenn sie phasenweise von abgehackten Breakdowns in wütendes Tempo wechseln. Angewidertes Ausspucken inklusive. Auch wenn ich die Rasse eigentlich gerne aussterben lassen würde, aber die Karatetänzer können schon mal Schnürsenkel ganz fest binden und mit Aufwärmen anfangen: BEYOND THE SHORE sind definitiv Musik zum Ausrasten, gerne darf aber auch gebangt werden.

Auch klangtechnisch sind BEYOND THE SHORE mehr als gut beraten gewesen, denn kein Geringerer als Kelly Cairns (AS I LAY DYING, WAR OF AGES, AUSTRIAN DEATH MACHINE, IMPENDING DOOM) höchstpersönlich hat Hand an die Regler im Lambesis Studio gelegt. Die Bassboxen haben also ordentlich zu tun, besonders gut nachzuhören beim Instrumental „Milestone". Bass und Beats gepaart mit beruhigender Akustikgitarre, eine kurze aber feine Gelegenheit zum Verschnaufen, nur um wieder die nächste Angriffswelle zu überstehen.

BEYOND THE SHORE sind sehr fett und viel zu entschlossen und talentiert, um zwischen den viel zu vielen Core Releases unterzugehen. „Ghostwatcher" ist keine Platte für jede Gelegenheit und kein Jahrhundertwerk, aber sehr rund, atmosphärisch und qualitativ in allen Punkten bemerkenswert.

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