Wenn die SEVENTRIBE EP anfängt, wird eines sofort klar: die Schweden mögen BRING ME THE HORIZON – und zwar sehr! An manchen Stellen ist das schon übel, wie sehr das Riffing an die Briten angelehnt ist. Auf der anderen Seite haben sie zumindest genügend Wucht dabei, um nicht damit unterzugehen.
OK, eigenständig klingt anders (und sieht auf einem Cover auch anders aus). Sie sind ein wenig düsterer als ihre Vorbilder und unterlassen den übermäßigen Gebrauch von Elektronik und Experimenten. Dafür haben sie aber zwei Jungs an den Vocals und sogar drei Gitarristen und kommen damit auf eine achtköpfige Besetzung – also ein wenig Mut zum Experimentieren ist da schon. Aber zum Großteil klingen sie eben wie BMTH, WHILE SHE SLEEPS und ähnlich gelagerten Bands. Und der Percussionist hätte auch gerne dickere Fußspuren hinterlassen dürfen.
Was mir an SEVENTRIBE und ihrer dritten EP (ein Album gab es bereits 2007) gefällt, sind die schnelleren Hardcorepassagen, die gerne auch mal den Refrain stellen und dabei nicht nur auf Nummer Sicher gehen – es kommen auch nicht zu viele „catchy Cleanvocals". Ansonsten bringen die Schweden hier nur Sachen auf den Tisch, die bereits mehr als gut abgehangen sind. Sie machen ihre Sache gut und sind sehr druckvoll, aber trotz der acht Leute doch ziemlich austauschbar.