Dass FROM THIS DAY ON es ernst meinen, bekommt man schon bei der Verpackung mit: schick gemachtes Digipack mit viel Auge fürs Detail. Aber das kann man so eigentlich auch über die Musik sagen.
Und die findet sich vor allem im Posthardcore wieder, dem ab und zu sogar Gevatter Punk aushelfen darf. Denn die 2007 gegründete Berliner Band kann nicht nur im Midtempo von sich reden machen, sondern auch mal richtig ordentlich das Gaspedal durchdrücken. Aber irgendwie sind FTDO vor allem düster. Die extrem dicke Produktion sorgt da manchmal schon fast für einen kleinen Overkill, weil einfach alles hämmert und walzt.
Was bei der Band am meisten auffällt, ist der Gesang. Zwar gibt es auch ein paar Screams auf der Platte, aber der Mann am Mikro singt wirklich. Er fängt ab und zu ein wenig an zu knödeln, bleibt damit aber noch vollkommen im Rahmen und gibt der Band damit eigentlich ein richtiges Gesicht. Nur schade, dass er sich manchmal richtiggehend gegen die Instrumente durchsetzen muss.
An vielen Stellen können FROM THIS DAY ON aber auch etwas runterfahren und mit Atmosphäre und Instrumentalparts arbeiten, was den Songs echt gut steht. Die Instrumentalarbeit an und für sich ist auf diesem Konzeptalbum schon ziemlich gut gemacht, aber irgendwie fällt es mir schwer, die „Hits" der Platte auszumachen bzw. einzelne Songs herauszunehmen – obwohl mir der Longplayer insgesamt sehr gefällt. Nur manchmal ist der Sound fast schon zu heavy für die eigenen Songs.
Nach einigen selbstveröffentlichten EPs sind FTDO nun endlich mit einem Longplayer dabei und machen unheimlich viel richtig – wenn auch noch nicht alles. Wer auf die Mischung aus Hardcore, Posthardcore und Punk steht, sollte die Berliner mal auschecken. Ich würde sie jedenfalls sehr gerne mal live sehen, da die Songs und der Gesang echt Potential haben. Außerdem haben sie tatsächlich so etwas wie einen eigenen Stil. Bin gespannt, was da demnächst so noch aus der Richtung kommt.