Paderborn liegt in Ost-Westfalen und nein, letzteres ist kein Oxymoron. Wie es bei manchen Teilchen der Fall ist, hat sich hier aus den Teilchen aufgelöster Bands eine neue formiert, die seit einem Jahr zusammen lärmt. Die fünf Jungs orientieren sich an traditionellen und modernen Kapellen des Death- und Thrash-Bereichs und legen mit ihrer ersten EP den Grundstein für den Weg an die Öffentlichkeit.
Brutal geht man durch die Eingangstür in „Earthlings", das schräge Geschredder zu Beginn erinnert für einen Moment an IWRESTLEDABEARONCE. Begleitet von amtlichem Groove und flitzenden Soli zeigt der Opener die angestrebte Vielfältigkeit der Bande.
Der Grad der Abgefahrenheit nimmt in den folgenden Songs ein wenig ab, die Aggression allerdings keinen Deut. Dazu tragen auch die kräftigen Vocals bei, die heftig ins Mirko geschrien werden – stellenweise auch von der ganzen Mannschaft. „Lost Resistance Army" wird aufgepeppt mit Hardcore-Breakdowns, dunklem Grunzen und Klargesang, der harmonisch nicht überall überzeugt. Erstmals im vierten und letzten Track geht es zunächst etwas gemächlicher zu. Der Song legt aber an Tempo zu und verbreitet ganz ordentlich seine tödliche Atmosphäre.
Spieltechnisch merkt man der Truppe an, dass sie keine Neulinge sind und der Gesamtklang ist für ein in Eigenregie produziertes Scheibchen wirklich amtlich, wenngleich mir die Drums ein wenig zu elektronisch klackern.
Die proppere Mischung melodischer Härte könnte Fans von LAMB OF GOD, MACHINE HEAD oder PARKWAY DRIVE interessieren. Zum Hitpotential fehlen noch ein paar Stufen, der Memory-Effekt (hier anders als üblich gemeint...) stellt sich doch nicht allzu schnell ein. Aber die Aussichten stehen nicht schlecht, dass der Dampfhammer auf Albumlänge überzeugen kann.
Manuel
"Größtenteils harmlos."