KORODED feiern mit ihrem aktuellen Album ihr 15jähriges Bestehen. Und ich habe noch nie etwas von dem Quintett gehört, Asche auf mein Haupt. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass die Band eine Pause eingelegt und sich 2010 erst wieder zusammen gefunden hat. Und jetzt, drei Jahre nach der Reunion, veröffentlichen KORODED ihr neues Werk, das auf den Namen „Dantalion“ hört.
Damals spielte die Band aus dem beschaulichen Ort Jülich bei Düren noch eine Art New Metal. War damals natürlich angesagt und hip. Doch mit der Zeit und mit dem Alter ändert man gerne seine musikalische Ausrichtung, und anno 2013 spielt die Band angenehm frischen Modern Metal auf hohem Niveau. Die Songs sind sehr druckvoll produziert und man spürt zu jedem Moment die Wucht. Vertrackte Arrangements treffen auf bittersüße Melodien. Düstere Stimmung wird erzeugt durch schwere, tiefe Gitarren und höllisch groovige Drums, die immer wieder zwischen Blasts und Stakkato-Rhythmen hin und her wechseln. Dazu gibt's Gesang, der zwischen Klargesang und bösesten Growls wechselt.
Das Ganze klingt natürlich nicht wirklich neu, ist aber trotzdem erfrischend und haut einem einen ordentlichen Dampfhammer um die Ohren. „Dantalion“ ist eine großartige Symbiose aus Brutalität, Melodien, Intensität und einem Gespür für Gefühl, was am Ende mit Gänsehaut-Piano-Outro bewiesen wird.
KORODED präsentieren auf „Dantalion“ ehrlichen und kompromisslosen Metal, der direkt aus dem Bauch und aus dem Herzen kommt. Das nenn' ich mal einen perfekten Start in die Reunion, nach drei Jahren. Die Höchstnote kann ich aber leider nicht geben, weil KORODED noch ein wenig die Eigennote fehlt. Es wird teilweise noch zu viel nach rechts und links geschaut und sich auch dort bedient. Entwickelt das Quintett seine ganz eigene Würze und präsentiert diese auf dem nächsten Album, erwartet uns Großes ...
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF