Mit „Severance“ liefern die Herren um ex-SYLOSIS Sänger Jamie Graham nach einer Eigenveröffentlichung ihr zweites Album – und dies weiß sich auf gutklassige Art und Weise von der Metalcore-Releasewelle abzugrenzen.
Natürlich ist bei einer Platte dieses Genres alles dabei, was der Fan erwartet: Breakdowns, brutales Geshoute, cleaner Gesang. Nur alles ein bisschen besser. Die Breakdowns werden nicht auf Teufel komm raus in die Songs gepresst, sondern machen auch mal einem coolen Riff oder einer Melodie Platz. Die Vocals sind alles andere als eindimensional: Neben dem typischen Shouting zeigt Graham auch mal eine etwas ausgebremste, heisere Stimmlage (die teilweise an Oli Sykes von BRING ME THE HORIZON erinnert), ebenso wie Klargesang. Der hier allerdings nicht wie bei vielen anderen Bands absolut grauenhaft, überproduziert, käsig und aufdringlich ist, sodass auch pubertierende Emo-Mädels eine Scheibe kaufen, sondern angenehm zurückhaltend an den richtigen Stellen platziert und vor allem gekonnt.
Schon beim brachialen Opener „Monstro“ fällt auf, dass hier der ideale Sound für diese Art von Musik gefunden wurde – die Gitarren machen unheimlich viel Druck und klingen dennoch klar. Daumen hoch für Produzent Will Putney! Dass das Songwriting noch nicht ganz ausgereift ist und den Songs teilweise der Wiedererkennungswert fehlt, ist angesichts der Tatsache, dass hier erst Album Nummer zwei vorliegt, zu entschuldigen. Wenn die Gruppe so weitermacht, kann da noch Großes kommen!