Arise - Timeless Aeons




Stil (Spielzeit): MetalCore (34:37)
Label/Vertrieb (VÖ): DIY (09.01.09)
Bewertung: 7 / 10
http://www.myspace.com/arisemusik

Ich bin mir irgendwie sehr unsicher, welche Punktzahl hier in diesem Fall die angebrachte ist:
Auf der Haben-Seite steht die extrem hochgehaltene DIY-Fahne, bei gleichzeitiger Professionalität und die Hymnenhaftigkeit ihrer Songs, samt technischem Können. Auf der anderen Seite kann ich aber die Songs teilweise recht schwer auseinander halten und ab der ersten paar Momente kommen mir die Namen IN THIS MOMENT und THE AGONIST in den Kopf und wollen ihren Platz dort auch nicht mehr räumen.

Sängerin Priscila klingt nach einer ziemlichen Mischung der Frontfrauen beider genannten Bands (was aber durchaus als Kompliment verstanden werden soll) und auch die Musik könnte man mit diesen Positionslichtern einigermaßen bestimmen - wobei sich meine Äußerungen hier jeweils auf die ersten Alben der jeweiligen Band beziehen, denn weder findet man hier den Rock der neuen ITM noch die Experimentierfreudigkeit und pure Gewalt von der letzten THE AGONIST. Auf der anderen Seite sollte man aber nicht so engstirnig sein und hier bloßen Kopierwahn unterstellen - durch die Frauenstimme hat man nun mal eher bestimmte Vergleiche auf der Hand, als es bei ähnlichen Bands vielleicht der Fall wäre. Außerdem machen sie ihre Sache ja auch gut! Sie sind eindeutig eine MetalCore-Band, die aber auch Fans von melodischem Deathmetal eventuell gefallen könnten.

Und die Fingerfertigkeit der Beteiligten ist auch nicht zu verachten. So stopfen sie ihre Songs, deren Harmoniefolgen teilweise doch recht vorhersehbar sind, mit Melodien und Riffs voll, dass man ständig meint, hier höre man grade den Hit der Platte. Allerdings sind eigentlich alle Songs so hymnisch geworden (KSE standen zumindest für den Aspekt Pate) - was den Songs insgesamt gesehen schon ein wenig von der Individualität nimmt. Aber zum Glück nehmen die Berliner keine Nummer-Sicher-Tickets und versuchen sich an irgendwelche Emoausflügen oder anderem, sondern hauen lieber ordentlich melodisch auf die Mütze!

Vermutlich käme diese Debüt EP (obwohl, bei der Laufzeit...) auch mit einem Punkt weniger aus, aber mir imponiert der DIY-Gedanke: die Platte ist selber produziert (gut, da gibt es natürlich noch etwa Luft nach oben...) und auch das Artwork stammt von der Band selber. Und für all die Eigenverantwortlichkeit (auch der Tourplan sieht für eine kleine Band gar nicht so schlecht aus) gebe ich dann mal sieben Punkte. Beim nächsten mal dann bitte etwas mehr Abwechslungsreichtum und vielleicht noch einen etwas besseren Sound und ich sehe mich mit meiner Meinung vollkommen bestätigt. Einen ordentlichen Brocken haben sie aber auch so schon abgeliefert!

Kai

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