Angekündigt wurde „Massive Addictive“ als "gewagt" und "anders", das Ergebnis kann sich jedoch voll und ganz hören lassen und knüpft nahtlos an „The Nexus“ an. Statt übermäßiger Synthesizer werden mir tiefe Riffs um die Ohren gehauen und Aushängestimme Elize meldet sich zu Wort. Alles wie gehabt – nur mit mehr Biss. Shouter Henrik klinkt kräftig wie eh und je und kommt glücklicherweise auch nicht zu kurz.
Die Dancefloor Nummer „Drop Dead Cynical“ ist da schon eher eine Ausnahme, wird aber live sicherlich ordentlich zünden: Hüpfende Riffs und Elize, die wie Kylie Minogue klingt. Auch wenn ich der Nummer weiterhin kritisch gegenüberstehe („Ist das noch Metal?“), machen das Auf und Ab der Melodie und das Wechselspiel zwischen Elize, Jake und Henrik unheimlich viel Spaß.
Die Songs sind durchdacht und bieten einen fast perfekten Kontrast zwischen zuckersüßem Pop-Synthesizer und harten Metalriffs. Vor allem die Ecken und Kanten bleiben im Gedächtnis. Stellenweise sind die Songs episch inszeniert, wie der Titeltrack „Massive Addictive“. Mein persönliches Highlight ist jedoch „Digital World“ welcher mit ordentlich Tempo, fetten Riffs, einem mächtigen Breakdown und aktuellem Inhalt punktet.
Generell ist „Massive Addictive“ eine Ecke härter, was womöglich auch daran liegt, dass Shouter Henrik häufiger zu Wort kommt, als noch Andreas auf „The Nexus“. Zwei schöne Balladen sind mit „True“ und „Exhale“ auch auf dem Album. Diese sind sehr schön in Szene gesetzt mit treibenden Riffs und Klaviermelodien, letztere sicherlich teilweise von NIGHTWISH inspiriert.
AMARANTHE sind weiterhin Metal und zeigen sich auf „Massive Addictive“ wieder eine Ecke härter, zugleich aber auch zugänglicher. Das Wechselspiel zwischen Heavy Metal und Elektropop klingt immer noch erfrischend, abwechslungsreich und kann durch immer wieder neue Finessen überzeugen.
Tracklist:
1. Dynamite
2. Drop Dead Cynical
3. Trinity
4. Massive Addictive
5. Digital World
6. True
7. Unreal
8. Over and Done
9. Danger Zone
10. Skyline
11. An Ordinary Abnormality
12. Exhale
Cengiz
Seit 2012 bin ich mit Kamera und offenem Ohr für BurnYourEars unterwegs.
Mein musikalischer Horizont kennt keine Grenzen: Von synthlastigem Metal über Rap bis hin zu Screamo – Hauptsache, es groovt und hat Tiefgang.
Live-Konzerte sind meine Passion. Zahllose Gigs und Festivals später bin ich immer noch süchtig nach der Energie, die nur Live-Performances entfachen können. Denn egal wie brillant eine Platte klingt, erst auf der Bühne zeigt sich die wahre Magie einer Band.
Meine All-Time-Favourites? Machine Head, Heaven Shall Burn und Parkway Drive (bis "Reverence"). Aber meine Playlist ist so vielfältig wie ein Festivalprogramm – von Crossfaith bis Lamb of God ist alles dabei.
Wer einen Blick auf meine fotografische Reise durch die Musikwelt werfen möchte: Mein Portfolio mit Konzertbildern seit 2012 findet ihr auf fotocengiz.de.