Aufgemerkt, es gibt Geschnetzeltes aus Griechenland. Athener Gottessklaven zocken seit einigen Jahren Metalcore, der nicht immer simpel durchs Gehör flutscht. Nun sind sie mit ihrem zweiten Album fertig geworden.
Elektro-Töne, dann röhrende Gitarren, wummernde Drums und der Sound-Eintopf ist zusammengerührt.
Rhythmisch kommt man gleich zu Beginn ins Stolpern. Null-Acht-Fuffzehn-Geholze soll es nicht werden. Scheinbar unkontrollierte Breakdowns verzwirbeln den Schädel, melodiöser Schreigesang und sphärische Synthies leiten den Ohren den Weg.
Im weiteren Verlauf nehmen die Keyboards eine wichtige Rolle ein, drängen sich durch hintergründige Harmonien jedoch selten an die Front. Progressives Schlagwerk und vom Sub-Bass unterstützte Tempobrüche deuten Komplexität an. Durch einen hübschen Chorus halten sich jedoch Zwie- und Eintracht die Waage.
Ob in „The Weakened's Rest" oder „Corridors Swirl", der Chorus bewegt sich oft in ähnlichen Melodiefolgen, wodurch man sich zwar heimelig fühlen kann, der Spannungsfaktor jedoch nicht exorbitant hoch ist.
Fett bratende Riffs unter anderem in „Guiding Blight" mit schön dreckigem Sound zeigen den Bezug zum Djent auf. Manchmal klingen die abrupten Brüche allerdings eher willkürlich irritierend als clever verkomplizierend.
Flirrende Lead-Gitarren treten ab und an hervor und erweitern das Repertoire. Auch die Melange aus brutalem Geschrei und emotionalem Klargesang geht in Ordnung. Zum Ausgleich für ungemütliche Rhythmen bekommen Harmoniebedürftige stimmungsvolle Hintergrundsounds geliefert und die Flitzefinger verstehen auf jeden Fall ihr Handwerk.
Gerade das ungewöhnlichere Drumming hebt „The Skyline Fission" von gleichförmigem Metalcore ab, den es zur Genüge gibt. Auch die Sechssaiter ziehen einem eins über den Schädel. Für Feinschmecker fehlt noch der besondere Geschmack, aber melodiös gewürzt schmeckt dieser griechische Braten recht gut.
Manuel
"Größtenteils harmlos."