CRY MY NAME haben nicht den individuellsten Bandnamen und ja, sie machen Metalcore. Aber was die fünf Jungs aus Schleswig-Holstein auf diesem Album abliefern, ist qualitativ doch so hoch, dass man alles andere direkt wieder vergisst.
Denn nach Schleswig-Holstein klingt an diesem dritten Album nun wirklich nichts. Dafür schlagen einem knackige Songs in fettem Sound entgegen, die sich ohne Probleme für Fans von PARKWAY DRIVE, STICK TO YOUR GUNS, ATREYU und THE GHOST INSIDE anbieten. Und dabei schneiden sie im direkten Vergleich nicht mal schlecht ab. Die Songs sind immer sehr melodisch und vor allem im Fluss gehalten und selbst das ausgenudelte Thema „Moshparts" kommt hier noch sehr druckvoll rüber.
Ich finde aber auch vor allem den Gesang von CRY MY NAME überzeugend. Und das sowohl bei Geschrei als auch bei den Cleanvocals. Letztere klingen in den verschiedenen Songs übrigens immer wieder sehr überraschend abwechslungsreich – da ist nichts einfach mal eben hingeklatscht worden. Auch wenn „Elements" zunächst erst mal nur wie ein solides melodisches Metalcorealbum wirkt, graben sich einige Songs und Hooks dann doch mit jedem Durchlauf tiefer in das Gehör ein und offenbaren nach und nach sogar Hitpotential.
Ich hatte die Band nicht auf dem Schirm und musste auch zunächst zweimal nachschauen, um zu glauben, dass dies keine weitere Ami-Kapelle ist. Mir hat „Elements" vor allem wegen der Variabilität in den Gesängen und aufgrund der Überzeugungskraft der Songs gefallen und mich an einigen Stellen tatsächlich überraschen können. Mit dieser Qualität stechen sie aus dem so überlaufenen Genre definitiv heraus und haben hier ein mehr als schickes Album an den Start gebracht, bei dem sich Melodien, leicht posthardcorige Parts und flüssig eingesetzte Moshparts die Klinke in die Hand geben. Hier wird aus dem Vollen geschöpft und vieles miteinander verbunden, was das Genre zu bieten hat (zum Glück ohne Elektro-Spielereien)!