Stil (Spielzeit): Screamo / MetalCore (3942)
Label/Vertrieb (VÖ): Horrorbiz / New Music (15.05.09)
Bewertung: 8 / 10
http://www.distanceinembrace.com/
Wer sich seit Jahren so den Arsch abarbeitet wie DISTANCE IN EMBRACE, der ist entweder irgendwann ziemlich gut oder peilt es einfach nicht so richtig. Aber die Mindener fallen da ohne jeden Zweifel in die erste Kategorie! Und so hört man ihrem neuen Werk „To Hell With Honesty" einfach an, wie viel Können und Herzblut dahinter stecken.
Denn der Vierer hat sich seit jeher in seine Songs gekniet und diese immer so weit ausgearbeitet, bis wirklich jedes Detail so klang, wie es gemeint war. Dabei haben sie sich von Hardcore- und Emo-Infiziertem Skatepunk zu dem heutigen Gemisch aus Screamo und MetalCore entwickelt, ohne dabei auf Züge aufzuspringen - sie sind einfach ihren von Anfang an eingeschlagenen Weg weitergegangen. Und er führt sie so langsam aber sicher schon an die Spitze in der hiesigen Szene, wenn man auf MetalCore mit Emorefrains und Instrumentalpassagen steht. Und grade die Instrumentalpassagen waren immer ein Aushängeschild von DIE - hier zeigen sie auch auf ihrem neuen Album immer wieder ihre Detailverliebtheit und ihre Lust zu spielen.
Und so strotzen auch die neuen Songs nur so vor Wucht und Energie. Ok, der ein oder andere Moshpart kommt einem schon etwas bekannt vor aber was soll`s? Denn im Endeffekt klingen DISTANCE eben nach sich selbst und haben damit ihre kleine Nische geschaffen. Und wie bei jeder neuen Platte bin ich wieder verwundert wie krass Nicos Organ mittlerweile klingt. Nach wie vor ist mir der cleane Gesang eine Spur „zu Emo" - dafür sind die Melodien aber auch gewohnt hymnisch ausgefallen - „Far From Eye, Far From Heart" hat sich seit langem in meinem Kopf festgefressen und scheint diesen auch nicht mehr verlassen zu wollen. Der gute Sound wurde übrigens wieder einmal in den Rape Of Harmonies Studios produziert.
Um dieses gute Release abzurunden gibt es obendrauf noch eine DVD mit Videos, Tourimpressionen, Making Of und einer Menge Bekannter der Band, die sich hier zu Wort melden - sehr geil in diesem Zusammenhang, wie sie von den LONGING FOR TOMORROW-Jungs am Telefon verarscht werden. Wer DIE mag, wird auch mit diesem Album glücklich werden und wer sie bisher übersehen hatte, aber auf MetalCore und Screamo steht, sollte sich schleunigst auf ihre MySpace-Seite verirren!