Holla, was ist denn da los? Schwappt da etwa die zweite NWOAHM-Welle über den großen Teich? Das klingt doch alles ziemlich vertraut, was einem auf dem Debüt von SHATTERED SUN um die Ohren ballert.
Heftige Riffgewitter treffen auf zerstörerische Breakdowns und finden sich in melodiösen Refrains wieder. Hier und da fließen dann noch ein paar Thrashelemente ein – das erinnert an die alten Großen der NWOAHM, also LAMB OF GOD, ATREYU, KILLSWITCH ENGAGE, TRIVIUM etc.. Aber die Genannten gehen viel innovativer zur Sache, als SHATTERED SUN. Und an genau diesem Punkt geht bei mir die Stimmung in den Keller, wenn ich „Hope With Hatred“ höre: Es klingt hart, brutal, auch melodisch, allerdings fehlt die Eigenmarke.
Neben dem aktuellen Retro-Death-Metal-Boom wird hier noch eine andere Spielart wiederbelebt: Metalcore. Keine Frage, die Texaner verstehen ihr Handwerk sehr gut, allerdings habe ich das Gefühl, dass sich die Sechs noch nicht an mehr trauen. Jungs, beweist Mut, brecht aus dem Schatten der Vorreiter-Bands hervor und werdet ein eigenes Ding. Da geht noch Einiges! Ein wenig mehr Abwechslung und mehr Eigennote, und aus SHATTERED SUN könnte auch bei uns das nächste große Ding werden. In Amerika wird das Sextett schon abgefeiert.
Arne
Stile: Postcore, Deathmetal, Sludge, Hardcore
Bands: Machine Head, Kylesa, Ryker's, Lionheart, Johnny Cash, Cult of Luna, The Ocean, Deserted Fear, TLUF