Der Sound zeigt gewisse Ähnlichkeiten mit AMARANTHE, ist dann aber eine ganze Ecke knackiger und weniger auf Party getrimmt. Der Synthesizer läuft auf Hochtouren, hinzu gesellen sich ein angepisster Shouter und ein hervorragender Sänger mit charakteristischer Stimme. Sowie Gitarrenriffs zwischen Rock, Core und Heavy Metal und ein wummerndes Schlagzeug.
Der Opener „Cost Of Doing Business“ hämmert schon ordentlich drauf los und gibt sofort Vollgas. Die Nummer grooved und wechselt sich mit eingängigen Melodien im Refrain ab. Das hohe Niveau können EMBER FALLS halten und kombinieren regelmäßig andere Einflüsse. So tauchen Streicher auf und der Synthesizer ist mal mehr, und mal weniger stark im Vordergrund. In „Of Lettin Go“ wechseln sich scharfe Riffs mit ruhigen Melodieverläufen ab und im Chorus driftet die Nummer in eine Powerballade. Das Wechselspiel zieht sich durch fast sämtliche Songs und sorgt für reichlich Abwechslung: Tempowechsel, donnernde Strophen, teilweise mit kräftigen Screams, und eingängige Refrains, die fast schon „popig“ klingen.
Mit „Freedom“ fehlt auch die obligatorische Ballade nicht, bei der man das Feuerzeug in die Luft halten möchte. Doch die Ruhe täuscht, denn mit „COE“ geht es flott und brachial weiter. Abwechslungsreiche Riffs, 'ne Portion Groove, Gesang und Screams sorgen für ein geordnetes Chaos. Hinzu kommt ein Refrain zum Mitgrölen. Ein wenig aus der Reihe fällt „Open Your Eyes“ welches an LINKIN PARK erinnert. Statt Screams wird gerappt und gesungen, was im Gesamtarrangement mit dem harten Riffing und den Synthesizern sehr gut funktioniert und für weitere Abwechslung sorgt.
„One More Time“ klingt nach ABBA – vor allem im Chorus, durch die typischen Melodieverläufe, den mehrstufigen Gesang und das hohe Tempo in der Strophe. Die Single, mit der alles begann: „Shut Down With Me“ sticht aus dem starken Album heraus. In die Saiten wird eher gezielt gehauen, sodass das galoppierende Schlagzeug und die beiden Sänger den Song definieren. Den Rausschmeißer macht „The Lamb Lies Down In Sacrifice“, welches Heavy-, Core- und Groove-Metal-Elemente kombiniert mit einem leicht hymnischen Chorus. Die Nummer geht übelst nach vorn und lässt das Album tatsächlich ziemlich abrupt Enden. So bleibt nur eine Möglichkeit: Repeat-Taste drücken.
EMBER FALLS veröffentlichen mit „Welcome To The Ember“ ein sehr starkes Album und ein noch stärkeres Debüt, mit verdammt wenig Luft nach oben. Die Platte haut mächtig rein, die Arrangements sind durchdacht und die Musiker verstehen ihr Handwerk. „Welcome To the Ember“ weiß zu gefallen und bleibt im Gedächtnis.