Doppler Inc. - Nu Instrumetal


Review

Stil (Spielzeit): (Nu) Instrume(n)tal (54:28)
Label/Vertrieb (VÖ): Favored Nations/Rough Trade (27.06.05)
Bewertung: Neuklang im Frickelgenre! (8/10)
Link: www.dougdoppler.com

Flageolettöne, Saitenflirren, extatisches Aufjaulen, das komplette A bis Z des Gitarrenhalswichsens - dieses Album ist gemacht für Bewunderer akrobatischer Axtkünste, wie sie Steve Vai oder Yngwie Malmsteen auf vielen Alben zum besten gegeben haben.

Doch halt - Doug Doppler, einst Schützling von Satriani und selbst Lehrer, hat einen völlig anderen, moderneren Ansatz als die genannten Größen der hohen Gitarrenschule, und das hört man ganz deutlich. „Das Ziel des Albums war, die Kluft zwischen Bands wie Korn, Limp Bizkit, Saliva und old-school Metal-Acts wie Metallica und Exodus sowie Künstlern wie Joe Satriani und Steve Vai zu überbrücken. „Nu Instrumetal" verweist auf diesen Zusammenstoß stilistischer Einflüsse", so der Virtuose selbst.

Und somit ist alles wie immer und doch ganz anders: Der Meister spielt meisterlich, jedoch standesgemäß auf einer 7-Saitigen. Die Band begleitet nicht nur, sie drückt von hinten mit fetten Grooves und Riffs, untermauert also den Frickler im Vordergrund mit sattem Sound, der aufgrund von Samplern und tighter Dichte tatsächlich musikalisch dem Nu Metal oder Nu Rock zuzuordnen wäre, ohne den traditionellen Metal jedoch ganz über Board zu kippen. Der Sound der Gitarre knarzt und beißt, schneidet aber nicht. - Höhen raus, Mitten und Bässe rein, Effekte und bisweilen Vocoder an, schon hat man auch den Klang zum Stil.

Natürlich sind auch die Namen der in der Band vertretenen oder aushelfenden Musiker bereits bekannt: Brad Gillis als Gitarrenmann (Ozzy Osbourne, Night Ranger) Billy Sheehan (Mr. Big, Niacin, Talas, David Lee Roth, Steve Vai) und Stu Hamm (Axis, The Outband, The Classified, 777) am Bass sowie Drummer Atma Anur (Cacophony).

Bereits 2002 in San Francisco gegründet, wird die Band mit und um Doppler anno 2005 mit „Nu Instrumetal" für ordentliche Furore sorgen. Und das vermutlich nicht nur in Insiderkreisen passionierter Gitarrenfreaks, denn als Musikfan sollte man schon aus reiner Neugierde einmal in diese Platte reingehört haben.
Chris

Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!

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