Jetzt, da sich die Anzahl der Bandmitglieder minimiert hat, scheinen die musikalischen Präferenzen der beiden Übriggebliebenen das Songwriting maßgeblich zu beeinflussen. MYCHILDREN MYBRIDE sind zwar immer noch Metalcore (eine gesunde Mischung aus ARCHITECTS und NORTHLANE), doch mit einem drastischeren MARILYN MANSON- und Electronica-Einschlag, als in den guten alten Zeiten.
Das Problem: MYCHILDREN MYBRIDE haben alle ihre Ideen in einen großen Topf geworfen, jedoch nicht dabei beachtet, dass so einige ihrer musikalischen Zutaten nicht so richtig emulgieren wollen. Das Ergebnis: Ein Konstrukt, das nur von dem Electronica-Gebilde irgendwie zusammengehalten wird.
Dabei verhält sich Cleansänger Matthew Hastings Stimme als ein eher zweischneidiges Schwert. Zum einen könnte man „Vicious World“ ohne seine Cleans sofort in die Tonne hauen, da fast alle Songs einfach gleich, langweilig und durchschnittlich klingen würden, zum anderen passt seine Stimme dennoch nicht zu dem Rest und erscheint immer wieder als ein Störfaktor – Hastings ist einfach nicht MYCHILDREN MYBRIDE.
Nur die Hoffnung nicht aufgeben!
Einen Lichtblick in der präsenten Geschichte der Band gibt es auf der Scheibe dennoch. Ein Lied konnte mich trotz allem begeistern und zeigt, dass MYCHILDREN MYBRIDE noch immer in der Lage sind, ihre zahlreichen Ideen (ob neu oder alt) unter einen Hut zu bringen. „Act I: Elysium 77“ ist wohl der Vorzeige-Song: So und nicht anders soll es gemacht werden! Man kann also in Zukunft weiterhin gespannt bleiben, was von den Jungs aus Alabama noch kommen wird – wenn es das nächste Mal nur nicht wieder fünf Jahre dauern sollte.
„Vicious World“ ist ein perfektes Beispiel dafür, dass sich die Musik in den letzten Jahren total verändert hat. Damals wäre das Album vermutlich um einiges besser angekommen, als jetzt - mit dem größeren Line-Up sowieso.
Tracklist:
01. XENO
02. ACT I: ELYSIUM
03. THORNS
04. ACT II: SONAR
05. THE ACROBAT
06. ACT III: WINTER
07. THE FOUNDATION
08. CICVDVS
09. ACT IV: THE LAUGHING COFFIN
10. KEVLAR, FEATURING – TRAV PIPER
11. I.O.U.N.
12. GUARDIAN XIII