Wer kennt Shadows Fall nicht, zumindest dem Namen nach? Alleine in den USA haben sie das Ozzfest beehrt, auf der Headbangers Ball-Tour als Headliner gespielt, die Take Action-Tour absolviert und als erste Century-Media-Band über 100.000 Exemplare von „The Art Of Ballance" verkauft. Auch in hiesigen Gefilden konnte man dem beinharten Fünfer nicht entkommen: With Full Force, Pressure Fest, Graspop und spätestens die NWOAHM-Tour mit Killswitch Engage, God Forbid und Chimaira brannte es jedem ins Gedächtnis - Metalcore ist momentan eine dicke Nummer und Shadows Fall eine Band, die zu Recht ganz vorne mitmischt. Gilt das auch für „The War Within", das neue Album?
Gezündet hat es, keine Frage. Bei mir erst ein wenig später, zwar nicht umso doller, aber die Explosion war zu spüren. - Man kann sich wohl kaum einem Batzen Abwechslung verschließen, der New Thrash gekonnt mit Maiden-Licks und einer verdammt dicken Portion Dynamik vermischt. In meinen Augen haben Shadows Fall jedoch an aggressiver Härte eingebüßt, und das liegt zum großen Teil daran, dass sie dem gleichen gefälligen Gesamtsound wie Ihre großen Kollegen fröhnen. In Zeiten, in denen Metalcore-Bands aus dem Boden sprießen und die Konkurrenz verdammt stark klingt, muss man eben seine eigene Nische finden und ausbauen. Ich behaupte keinesfalls, dass diese Band das nicht tut, ganz im Gegenteil: Bei Shadows Fall dominieren klar die Old-School-Faktoren wie doppelläufige Gitarrenparts, teils klarer mehrstimmiger Gesang sowie Heavy-Soli und krasse Blastattacken. Und dennoch klingt mir zusammengenommen alles ein wenig zu sehr nach der happy Metalcorschiene, insbesondere die Refrains sind ungemein charakteristisch für den Stil. Dass diese Band das Genre und somit auch den Sound maßgeblich mitgeprägt hat und das alles verdammt viel Spaß macht, sei unbestritten. Ich mag`s einfach etwas kantiger lieber, was auch die Produktion mit einschließt. Falsch machen kann man mit „The War Within" jedoch definitiv nichts, da es sich trotz aller Nörgelei um ein qualitativ herausstechendes Album handelt. Wer mit Metalcore generell mehr am Hut hat, sollte eh nicht auf mich hören und dieses Teil einfach kaufen...
Chris
Als Kind der 90er liebe ich Grunge und Alternative Rock – meine bevorzugten Genres sind aber Death, Groove, Dark und Thrash Metal. Ich kann Musik und Künstler schwer voneinander trennen und halte Szene-Polizisten für das Letzte, was Musik braucht. Cool, dass Du vorbeischaust!