Amaranthe - Helix Tipp

Amaranthe - Helix
    Modern Melodic Metal

    Label: Spinefarm Records / Noisolution
    VÖ: 19.10.2018
    Bewertung:8/10

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Wenige Bands werden in der Metalszene so kontrovers diskutiert, wie die schwedischen Melodic-Metaller von AMARANTHE. Von abschätzigen Kommentaren, ob des poppigen Gesamtsounds, bis hin zu sexistischen Verunglimpfungen durfte das Sextett schon alle erdenklichen Negativerlebnisse über sich ergehen lassen, welche anonyme Internetnutzer für verhasste Prominenz in petto haben. Nichtsdestotrotz halten die Schweden stur und stolz an ihrer ureigenen Mischung aus Pop und Metal fest, welche inzwischen eine ganze Heerschar an Szenenewcomern inspiriert. Das neue Album "Helix“ stellt dabei keine Ausnahme dar.

Ganz im Gegenteil, lässt sich "Helix“ guten Gewissens vielleicht sogar als die Musik gewordene Seele der Formation bezeichnen. In einem kreativen Kraftakt haben AMARANTHE ihr fünftes Werk in weniger als vier Monaten nicht nur vollständig geschrieben, sondern zusätzlich auch aufgenommen und produziert. "Helix“ konzentriert sich auf die Kernelemente der Band, stellt ihre drei Vokalisten in den Vordergrund und feuert ein Ohrwurmfeuerwerk der Superlative ab. Wer bei "Hunger“ oder "Boomerang“ schon feuchte Augen hatte, wird bei Songs wie "Countdown“ oder "Breakthrough Starshot“ die Unterhose wechseln müssen.

Hitfeuerwerk ohne Experimente

Der kurze Songwritingprozess verschafft der neuen Scheibe eine bisher nie dagewesene Kohärenz und Tightness. Selten bis nie trauen sich die Schweden aus ihrer Komfortzone, brechen nur zugunsten einiger Balladen mit ihrem schier unendlichen Strom aus Metalhits. Das funktioniert aufgrund der unbestreitbaren Qualität der Stücke immer noch gut, gerade Neu-Sänger Nils Molin verpasst dem bekannten Sound eine aufregend frische Nuance. Auf umstrittene Experimente wie "That Song“ verzichten AMARANTHE dieses Mal vollständig, was sicher einige Fans freue dürfte, den Kritikern der Band – welche ihr von jeher vorwerfen, immer dasselbe zu machen – aber Wasser auf die Mühlen kippen dürfte.

Zugegeben, dem Vorwurf außer Ohrwürmern und ähnlich klingendem Songmaterial nichts zu bieten zu haben, müssen sich die Schweden stellen. Doch wer das Album aufgrund dieser Kriterien verurteilt, greift zu kurz. Denn "Helix“ funktioniert als Gesamtpaket hervorragend, reißt mit und gestaltet sich außerordentlich kurzweilig. Von Abnutzungserscheinungen fehlt auf dem fünften Album der Band noch jede Spur. Zweifelsohne müssen sich die Schweden in den nächsten Jahren aber weiterentwickeln, um auch in Zukunft noch relevant zu bleiben. Bis dahin lässt sich "Helix“ aber ohne Probleme genießen und weiterempfehlen.

Tracklist

01. "The Score"
02. "365"
03. "Inferno"
04. "Countdown"
05. "Helix"
06. "Dream"
07. "GG6"
08. "Breakthrough Stardust"
09. "My Haven"
10. "Iconic"
11. "Unified"
12. "Momentum"

Line-Up

Elize Ryd: Vocals

Henrik Englund Wilhelmsson: Screams

Nils Molin: Vocals

Olof Mörck: Guitar, Keys

Johan Andreassen: Bass

Morten Løve Sørensen: Drums