Damit ist der Song allerdings nur einer von vier weihnachtlichen Coversongs, zu denen auch "What Child Is This? (Green Sleeves)“, "It's The Most Wonderful Time Of The Year“ und das "Home Alone Theme“ zählen. Diese erweisen sich zwar tatsächlich als erfrischende Neuinterpretationen, welche von den Amerikanern mit einer gehörigen Portion Experimentierfreude eingespielt wurden. Nichtsdestotrotz ist den inzwischen zu Tode gespielten Melodien ihre Verbrauchtheit deutlich anzumerken.
Ein netter Zeitvertreib
Ganz anders hingegen die beiden neuen, selbstgeschriebenen Stücke des Quintetts. "Avalanche“ und der Titeltrack "Winter Wilderness“ präsentieren sich als durchdachte Eigenkreationen, die dank ihrer instrumentalen Natur der Macht des Winters genügend Raum zum Atmen geben. AUGUST BURNS RED begehen nicht den Fehler, sich weihnachtlichem Herzschmerz hinzugeben und lassen statt künstlichen Glöckchen echte Gitarren erklingen. Somit kommt bei aller Vorfreude auch die Rauheit der Jahreszeit nicht zu kurz, was die beiden Stücke zu einem abwechslungsreichen Hörvergnügen werden lässt.
Unter dem Strich ist "Winter Wilderness“ vor allem ein nettes Schmankerl, welches sich insbesondere an Fans der Formation richten dürfte. Die EP bietet kurzweilige Unterhaltung und einige gelungene Neuinterpretationen, welche allerdings kaum mehr als ein netter Zeitvertreib sind. Allein das neue Material liefert so etwas wie einen Kaufgrund und kann die eigene, metallische Weihnachtsplaylist würdig erweitern.
Tracklist
01 – “Avalanche”
02 – “It’s The Most Wonderful Time Of The Year”
03 – “Winter Wilderness”
04 – “Home Alone Theme”
05 – “What Child Is This? (Green Sleeves)”
06 – “Last Christmas”